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Hulgarien. Zan. 10 Ende Juli.) 385
den Fürsten Alerander und des Vertrauens in alle seine auf die
ihm verliehenen Vollmachten gegründeten Regierungsakte schließt.
10. Jannar. Ausbruch einer Ministerkrisis: die beiden russi-
schen Minister Soboleff und Kaulbars verlangen die Ausscheidung
des (bulgarischen) Ministers des Auswärtigen Vulkovic. Die bul-
garischen Minister treten auf Seite ihres bulgarischen Rollegen.
26. Jannar. Die russischen Minister setzen ihren Willen durch:
Vulkovic wird entlassen und durch Stoilof als Minister des Aus-
wärtigen ersetzt.
— JFebruar. Ein Grlaß des russischen Kriegsministeriums
läßt darüber kein Zweifel mehr, daß die Offiziersstellen in der bul-
garischen Armee einfach von jenem und von Pelersburg aus be-
setzt werden.
Anf. März. Schluß der Sobranje. Der Fürst hat Ursache,
mit ihren Arbeiten und Beschlüssen im gangen zufrieden zu sein.
15. März. Neue Ministerkrisis. Auch Stoilof wird als Mi-
nister des Auswärtigen aus dem Kabinet herausgedrängt und über-
dies ein dritter Russe, Fürst Hilkow, als Minister für Handel und
öffentliche Arbeiten in dasselbe ausgenommen, um, wie man meint,
den eventuellen Bau der bulgarischen Bahnen einem russischen Kon-
sortium, das sich darum bewirbt, Zu sichern. ·
Ende März. Der Fürst beabsichtigt eine Reise nach Athen
und es fragt sich nunmehr, ob er die Reise auf einem türkischen oder
russischen Schiffe machen und ob er dabei über Konstantinopel gehen
solle, um seinen Sugerän zu begrüßen, oder nicht.
16.— 21. April. Besuch des Fürsten in Konstantinopel, wo er
von seinem Suzerän dem Sultan sehr freundlich aufgenommen wird.
2. Mai. Der Fürst besucht den König von Griechenland in
Athen und geht darauf nach Cetinje zum Besuche des Fürsten von
Montenegro und dann nach Deutschland, um schließlich an der
Kaiserkrönung in Nußland teilzunehmen.
I7. Mai. Die russischen Minister und eine bulgarische De-
putation gehen zur Kaiserkrönung nach Moskau.
— Juli. Während der Abwesenheit des Fürsten ist zwischen
den Konservativen und den russischen Ministergeneralen ein scharfer
Zwiespalt ausgebrochen. Die Russen suchen sich nunmehr auf die
sog. Jung-Liberalen (Radikalen) zu stützen. Eine Katastrophe wird
früher oder später bereits erwartet. Der Widerwille gegen die Ein-
Schullhess. Enrob. Geschichtstalender XXIV. Wd. 25