210 Großbrikannien. (März Anf. — April 3.)
amerikas gesucht, das zunächst leitende Komilee derselben soll aber
seinen Sitz in Paris haben. Zu seiner Entdeckung sind im Einver-
ständnis mit der französischen Regierung auch englische Detektivs in
Paris thätig. Allmählich scheint sich, zunächst gegen diese Gefahren,
eine internationale Geheimpolizei auszubilden.
Anf. März. (Agypten.) Mission nach Abessynien, um sich
mit demselben sowohl über die Verhältnisse am Nolen Meer als
über den Sudan womöglich zu verständigen.
5. Märg. Unterhaus: verwirft einen Antrag Parnells aufs
weitere Abänderung der irischen Landakte mit 235 gegen 72 Stimmen.
10. Märg. Unterhaus: bewilligt einen Nachtragskredit für die
Verstärkung der englischen Streitkrätte am Roten Meer, der nicht
auf Agypten abgewälzt werden soll, mit nur 17 Stimmen Maiorität.
Der Kriegsminister Lord Hartington erklärt bei dieser (Gelegenheit:
Es dürfte schließlich notwendig sein, eine Modisizierung des Lianidations-
gesetzes vorzuschlagen, aber diese Frage könne nur in gehöriger Weise und
in übereinstimmung! mit den enropäischen Mächten aufgeworfen werden, und
dann werde Ks Frage viele Zeit beanspruchen und viele Unterhandlungen
erfordern. sei noch verfrüht, von der Regierung eine Erklärung zu ver-
langen, 7 Ser Streitkräfte zum Schutze der Häfen des Roten Meeres ge-
bildet werden sollen, aber die Regierung könne schon jeht sagen, daß die
Häfen durch eine zivilisierte Macht geschützt werden müssen.
— März. Die Regierung unterhandelt mit derjenigen der Verein.
Staaten über eine Ausdehnung der bestehenden Auslieferungsklausel
(nur für Attentate gegen das Leben des Hauptes einer fremden Regie-
rung), namenllich auch gegen Dynamitattentäter, jedoch ohne Erfolg.
3. April. (Agypten.) Unterhaus: Gladstone erklärt, Gordon
habe keinen Befehl erhalten, in Chartum zu bleiben; seine Verichte
bewiesen aber, daß er dort keinerlei Gefahr laufe. Hartington er-
gänzt diese Erklärung durch die weitere, die Regierung habe die
Genehmigung des Vorschlags Gordons, Zebehr Pascha zum Gou-
verneur von Chartum zu ernennen, abgelehnt und gegen Gordon
den Wunsch ausgesprochen, nur solange in Chartum zu bleiben,
als es zur Ausführung des Rückzuges der Garnisonen des Sudans
notwendig sei. Eine Verwendung englischer Truppen zur Stütze
Chartums habe Gordon niemals angeregt. Auch werde nicht beab-
sichtigt, Truppen nach Verber oder Chartum zu schicken; nur die
Verantwortlichkeit der Regierung für die Sicherheit Gordons erkenne
er an, und es müsse demselben, wenn er in Gefahr gerate, Hilfe
gewährt werden; übrigens bekenne er sich zu der Politik der Räu-
mung des Sudans. «