Franbreich. „Mov. 21.) 285
wirtschaftlichen Fortschritie de# Auslander. neben welchen der Wettlampf zu
organisieren ist, erschrecken ihn. Er befurchtet vor allem, daß die in einem
„schwachen Augenblicke“ zu treffenden Maßregeln gegen die ausländische
Konkurrenz größeren Schaden, als diese Ronlurrenz er vermag, aurichten
werden. Er belont den Widerspruch, die Handeleflotte zu subventionieren,
eine neue Handelsflotte zu schaffen, Häsen zu graben, Verge zu durchbreihen
und alle Verkehrs wege zu vervielfachen. um Waaren herbeimischaffen. gegen
welche man im letzten Augenblicke Schunmaßregeln treffen will. Um den
gegenwärtigen übelständen abzuhelfen. beantragt er Verkehre erleichterungen.
namentlich ohne Ausschub eine beträchtliche Verminderung fämtlicher Trans
porlkosten, also vorzüglich der Frachtentarise der Bahnen. Die Abichaffung
der Besteuerung, welche die Schuellbeforderung von Gütern auf Eisenbahnen
belasttt, bezeichuet er als eine unabweieliche Notwendigleit und will den
Verzicht auf diese Taren, deren Abschaffung die Bahngeiellichaften zu einer
gleich beträchtlichen Herabietzung ihrer betreifenden Tarise veranlassen wird,
durch die Wiederherstellung der Weinbesteunerungen kompensieren, infolge
deren Abschaffung die vielen Millionen, melche dem Staatsschatze entgehen,
ausschließlich in die Taschen der Weinhändler fallen. Die Rede macht Ein-
druck, aber die Mehrheit der Rammer schent sich ersichtlich. Klarheit in die
Finanglage zu bringen und noch mehr davor, einschneidende Maßregeln zur
Abhilfe zu ergreifen.
24. November. Die Cholera ist auch in Paris wieder fast
völlig erloschen. Die Veröffentlichung von Cholerabulletins wird
daher eingestellt.
24.— 28. November. (Tongking.) Kammer: Debatte über
die von der Regierung für Tongking geforderten Kredile und über
die dazu gestellten Interpellationen. Die Bewilligung der zuerst
geforderten Kredite im Betrag von ca. 10 Mill. wird mit 361
gegen 166 Stimmen ausgesprochen und die eines weiteren Kredits
von 43 Mill. mit 351 gegen 179 Stimmen. Beziglich der Inter-
pellationen wird Tagesordnung beschlossen und zwar nach einem
Antrage von Spuller und Carnot: „Die Kammer, in ihrem Cnt-
schlusse verharrend, die volle Durchführung des Vertrags von Tientsin
zu sichern, nimmt von den Erklärungen der Regierung Alt und
geht, indem sie auf ihre Energie, den Rechten Frankreichs Achtung
zu verschaffen, zählt, zur Tagesordnung über.“ Die Abstimmung
erfolgt für die erste Hälfte der Motion betreffend den Vertrag von
Tientsin durch Händeaufheben und für den Rest auf der Tribüne.
Beim ersten Votum ergeben sich 379 Stimmen für und 35 gegen,
beim zweiten 282 für und 187 gegen. Die Tagesordnung als Ganzes
wird mit 302 gegen 185 Stimmen angenommen. Ein Vertrauens-
votum, wie früher, wagt die Regierung nicht mehr zu verlangen.
Die vorher vom Konseilspräsident abgegebene Erklärung lautete im
wesentlichen: Er wolle keineswegs jede Verantwortlichkeit des gegenwärligen
Ministeriums für die angenblickliche Lage in Tongking Jurückweisen, aber er
müsse den dem Ministerium zukommenden Teil von Verantwortlichkeit be-