Griechenland. (Febr. 10.— Okt. 28.) 299
voller Beweis für die Liebe des serbischen Volkes zu den serbischen
Brüdern Montenegros. Regent Ristitsch erwidert, die Regentschaft
und die Regierung erachteten dies für eine um so heiligere Huma-
nitätspflicht, weil sie gegenüber den serbischen Landsleuten Mon-
tenegros erfüllt wurde.
3. Februar. Der russische Gesandte in Belgrad, Pe-
viani, wird zum Vertreter Montenegros ernannt.
Gegen Ende des Monats begibt sich der Minister Vukowitsch
nach Konstantinopel.
Dezember. Der Fürst erläßt ein Dekret behufs Hebung der
wirtschaftlichen Thätigkeit in Montenegro.
XIX.
Griechenland.
10. Februar. (Deputiertenkammer.) Komunduros richtet
die Anfrage an die Regierung, ob die Nachrichten begründet seien,
wonach die Offiziere der in Larissa stehenden Truppen den Gehor-
sam verweigert und dem König eine Eingabe überreicht hätten, in
welchem sie für die Armee Unabhängigkeit von jedwedem politischen
Einflusse verlangen. Der Ministerpräsident Trikupis stellt die be-
haupteten Thatsachen entschieden in Abrede und erklärt, die Oppo-
sition habe den Zwischenfall aufgebauscht, die Untersuchung über den
Vorfall sei eingeleitet, weitere Einzelheiten könne er nicht geben.
3. April. Nachdem die bisher thätige Gesellschaft zur Durch-
stechung des Isthmus liquidiert hat, nimmt die Kammer eine
Vorlage betreffend die Verleihung einer Konzession zur Vollendung
des Kanals an eine griechische Gesellschaft in dritter Lesung an.
Die neue Gesellschaft ist ermächtigt, ein Kapital von 5 Millionen
Francs in Aktien und eine Anleihe von 15 Millionen aufzunehmen.
27. April. Ein Dekret versetzt den General Valtinos, Kom-
mandeur des thessalischen Armeekorps, sowie acht andere Offiziere
wegen Teilnahme an der Bewegung in Larissa im vergangenen
Februar in Nichtaktivität.
28. Oktober. Die Kammerwahlen ergeben einen entschie-
denen Sieg der Opposition. Infolgedessen tritt das Kabinet