IX.
Schweiz.
8. Januar. (Bern.) Der Bundesrat teilt mit, daß Peru
der Wiener Übereinkunft vom 4. Juli 1891, betr. Geldanweisungen,
beigetreten ist.
28. Januar. (Bern.) Der Große Rat von Bern genehmigt
mit 121 gegen 4 Stimmen das Dekret, betreffend Zuschüsse für
neue Eisenbahnlinien durch den Staat Bern, mit etwa 23 Millionen
Francs.
2. Februar. (Zürich.) Neuordnung des Anwaltsberufs.
Der Kantonsrat beschließt eine Neugestaltung des Rechtsanwalts-
berufes. Der Angelpunkt des Gesetzes liegt in der Aufhebung der Freigabe
der Advokatur und der Einführung eines durch Prüfung zu erwerbenden
staatlichen Befähigungsnachweises für die berufsmäßige Führung von Zivil-
und Strafprozessen.
28. Februar. Volksabstimmungen.
Der Entwurf des Bundesgesetzes, betreffend Errichtung einer Eid-
genössischen Staatsbank mit Banknotenmonopol wird in der Volksabstim-
mung mit ca. 240000 gegen 190000 Stimmen verworfen. Das Berner
Bolk genehmigt mit 50571 gegen 15855 Stimmen den Beschluß vom
28. Januar, betr. Subventionierung neuer Eisenbahnlinien, darunter den
Lötschbergdurchstich und eine direkte Linie Bern-Neuenburg.
2. März. Der Schweizer Gesandte in Wien schließt mit dem
bulgarischen Gesandten einen Handelsvertrag.
11.|/13. März. (Zürich.) Streik der Eisenbahnarbeiter der
Nordostbahn.
Der Streik wird dadurch beendigt, daß die den Angestellten der
Nordostbahn zugestandenen neuen Dienstverträge vom 1. Januar 1897, die
Lohnerhöhungen dagegen schon vom 1. Januar 1896 datiert werden, um