Griechenland. (Mai 17.—September 30.) 319
cision prise par le Gouvernement Hellénique de se conformer au désir
des Grandes Puissances en prenant Pengagement formel de rappeler
ses troupes en Crete, j'ai Ihonneur de faire part à Votre Excellence
dqu'’au moment d’effectuer se rappel, je prends acte de la déclaration
des Grandes Puissances en date du 2 mars d'apreès laquelle elles sont
résolues à doter la Crete d'un régime autonome, absolument effectif et
vous déclarer au nom du Gouvernement Hellénique qu’il prend D’enga-
gement de reconnattre le dit régime.
Die Großmächte erwidern: „Die Vertreter Frankreichs, Italiens,
Englands, Deutschlands und Oesterreich-Ungarns beauftragen den Vertreter
Rußlands, Onu, den Doyen des diplomatischen Korps in Athen, im Namen
ihrer Regierungen, ebenso wie im Namen seiner eigenen Regierung, zu er-
klären, daß die Mächte bereit sind, ihre Vermittelung zum Zwecke der Er-
langung eines Waffenstillstandes und der Beilegung der gegenwärtig zwischen
Griechenland und der Türkei bestehenden Schwierigkeiten unter der Bedin-
gung anzubieten, daß die griechische Regierung erklärt, daß sie zur Abbe-
rufung ihrer Truppen von Kreta schreiten wird, der Autonomie Kretas
formell beistimmt und ohne Vorbehalt die Ratschläge annimmt, welche die
Mächte ihr im Interesse des Friedens erteilen werden.“
Hierauf antwortet die griechische Regierung: „Die königliche Re-
gierung nimmt von der im Namen der Gesandten der Mächte von dem
Vertreter Rußlands abgegebenen Erklärung Akt und gibt kund, daß sie zur
Abberufung der auf Kreta befindlichen königlichen Truppen schreitet, daß
sie der Autonomie der Insel Kreta formell beistimmt und daß sie die Inter-
essen Griechenlands der Fürsorge der Mächte anvertraut“ (17. Mai).
17./119. Mai. (Thessalien.) Blutige Niederlage der Griechen
bei Domokos.
19. Mai. Abschluß einer Waffenruhe von 17 Tagen unter
folgenden Bedingungen:
Es werden Demarkationslinien festgesetzt: auf dem westlichen Kriegs-
schauplatz der Lauf des Artaflusses; auf dem östlichen für die Griechen die
Linie Thermopylen-Petagebirge, für die Türken der Kamm des Othrys. —
Die griechischen Geschwader räumen die Golfe von Saloniki, Volo und Arta.
4. Juni. (Athen.) Der König dankt dem Zaren für seine
Intervention und bittet ihn, schwere Opfer von Griechenland ab-
zuwenden.
16./28. Juni. (Athen.) Der Minister des Auswärtigen
Skonlondes fordert in zwei Noten an die Großmächte Beschleu-
nigung der Friedensverhandlungen, da Griechenland die Kosten
der Mobilisation nicht ertragen könne. Eine Kriegsentschädigung
ohne europäische Garantie sei unmöglich. «
30. August. Die Kammer beschließt die Einbehaltung des
Überschusses der Korinthenernte.
30. September. Die Kammer erteilt dem Kabinett ein
Mißtrauensvotum. Ralli tritt zurück; Zaimis bildet ein neues
Ministerium, in dem General Smolenski Kriegsminister wird
(5. Oktober).