Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreizehnter Jahrgang. 1897. (38)

322 Nordemerika. (Februar 2.—März 9.) 
2. Februar. (Washington.) Der englische Botschafter und 
der Gesandte Venezuelas schließen einen Vertrag, die Regelung der 
Grenzfrage in Guyana (vgl. 1896, 296, 1895, 307) einem Schieds- 
gericht zu unterbreiten. Das aus 5 Personen bestehende Schieds- 
gericht soll in Paris zusammentreten; je 2 Schiedsrichter sollen 
die beiden Staaten, den 5. der Zar ernennen. 
4. Februar. Der Senat verweist das vom Repräsentanten- 
haus beschlossene Einwanderungsgesetz (1896 S. 291) an den Kon- 
ferenzausschuß. 
9./11. Februar. (Washington.) Verabschiedung des Ein- 
wanderungsgesetzes. Ausschluß der Analphabeten. 
Das Repräsentantenhaus ändert die Einwanderungsbill dahin 
ab, daß von den Einwanderern verlangt wird, die englische oder irgend 
eine andere Sprache lesen oder schreiben zu können, anstatt, wie das Re- 
präsentantenhaus früher angenommen hatte, die englische oder die Sprache 
ihres Geburtslandes. Die Bill in der veränderten Form beugt auch der 
Möglichkeit einer Trennung des Mannes von der Frau vor und behält 
den Zusatzantrag bei, welcher sich gegen die Beschäftigung fremder Arbeiter 
in Staatswerkstätten und gegen die Beschäftigung Fremder ausspricht, die 
regelmäßig nach den Vereinigten Staaten kommen, um als Handwerker 
oder Handarbeiter Beschäftigung zu suchen, mit der Absicht, nach ihrem 
Heimatslande wieder zurückzukchren. Der Senat stimmt am 11. Fe- 
bruar zu. 
10. Februar. (Washington.) In gemeinsamer Sitzung 
des Senats und des Repräsentantenhauses wird Mac Kinley 
offiziell jzum erwählten Präsidenten der Union, Hobart zum Vize- 
präsidenten erklärt. 
20. Februar. Der Senat spricht Griechenland seine Sym- 
pathie aus. Staatssekretär Olney verweigert, diese Kundgebung 
der griechischen Regierung mitzuteilen. 
2. März. Präsident Cleveland legt sein Veto gegen die 
Einwanderungsbill ein. 
4. März. (Washington.) Präsident Mac Kinley tritt 
die Präsidentschaft an. 
9. März. (Waschington.) Der Ausschuß für Mittel und 
Wege des Repräsentantenhauses setzt die in das neue Tarif- 
gesetz aufzunehmenden Zollsätze für Zucker fest. 
Hiernach wird der Zoll für Rohzucker von 96 Grad nach dem 
Polariskop auf 1 ½ Cents pro Pfund festgesetzt. Für Zucker unter 96 Grad 
wird eine gleitende Skala aufgestellt, die bis zu etwa 1 Cent pro Pfund 
herabgeht. Der gegenwärtige Zollsatz für Zucker von 75 Grad beträgt
	        
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