Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Siebzehnter Jahrgang. 1901. (42)

302 Mittel-u. Sũd:Amerika. (Dez.) — Aaulstalien u. Sũdsee. (Jan. 1. Sept.) 
Zwischen beiden Staaten bestehen seit 1894 Differenzen wegen eines 
Grenzgebietes in den Anden. Es war 1900 ausgemacht worden, eine ge- 
meinsame Untersuchung anzustellen. Im November behauptet Argentinien, 
Chile baue Militärstraßen in dem streitigen Gebiet, während Chile sich 
über Einrücken argentinischer Truppen in das Streitgebiet beschwerte. In 
beiden Ländern herrscht große Erregung, es werden Rüstungen angeordnet. 
Nach mehrfachem Schriftwechsel einigen sich die Regierungen (26. Dez.), 
die Frage dem Schiedsspruche des Königs von England zu unterbreiten. 
Dezember. In Venezuela breitet sich die Revolution aus. 
XXI. 
Australien und Südsee. 
1. Januar. (Sidney.) Der Beginn der australischen Föde- 
ration wird mit großem Gepränge gefeiert. 
Anfang Januar. Die Kolonie Viktoria hebt 500 Mann 
für den südafrikanischen Krieg aus. 
Mitte Januar. Der Generalgouverneur bildet ein Kabinett 
unter dem Vorsitz von Edmund Barton. Das Kabinett trägt aus- 
gesprochen schutzzöllnerischen Charakter. 
Anfang April. In den Wahlen zum australischen Parlament 
erringen die Schutzzöllner im Repräsentantenhause und die Frei- 
händler im Senat eine kleine Mehrheit. 
9. Mai. (Melbourne.) Der Herzog von Vork, der 
Australien besucht, eröffnet feierlich das Bundesparlament. Etwa 
12000 Personen nehmen an dem Feste teil. 
Juni. Die Bundesregierung versucht, das Recht des Senats, 
an den Gesetzesvorschlägen Anderungen vorzunehmen, zu umgehen, 
wird aber durch den entschiedenen Widerspruch des Senats zum 
Nachgeben gezwungen. 
Juni. Die Premierminister der Staaten protestieren in 
London gegen die französischen Ansprüche auf die Neuen Hebriden. 
15. Juni. (Samoa.) Der Gouverneur verbietet, daß in 
den Lehrplan der Schulen eine andere europäische Sprache außer 
der deutschen ausgenommen wird. 
September. (Viktoria.) Ein Gesetzentwurf zur Beschrän- 
kung der Einwanderung wird angenommen. Jeder Einwandernde 
soll geprüft werden, ob er eine europäische Sprache beherrscht.
	        
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