Nerd-Amerika. (Februar Mitte —25.) 307
gedehnten Vorteilen in anderen Gebieten des chinesischen Reiches zur Folge
haben, und das unvermeidliche Ergebnis würde der vollständige Schiffbruch
der Politik der absolut gleichen Behandlung aller Nationen in Bezug auf
Handel, Schiffahrt und Verkehr innerhalb der Grenzen des chinesischen
Reiches sein. Andererseits widerspricht die Erreichung derartiger ausschließ-
lichen Vorzugsrechte durch eine Macht für den Handel ihres Landes den
von dem koaiserlich russischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten der
diesseitigen Regierung wiederholt übermittelten Versicherungen, die kaiser-
liche Regierung habe die Absicht, in China die Politik der „offenen Tür“
zu befolgen, wie sie von der Regierung der Vereinigten Staaten befür-
wortet wird und von allen Vertragsmächten, die in jenem Reiche Handels-
interessen haben, angenommen ist. Aus diesen Gründen unterbreitet die
Regierung der Vereinigten Staaten, jetzt wie früher von dem aufrichtigen
Wunsche beseelt, die ganzen Wohltaten des ungehinderten Verkehrs zwischen
China und den Mächten auf der Grundlage gleicher Rechte und Vorteile
für alle zu sichern, das Obenstehende der ernsten Erwägung der kaiserlichen
Regierungen Chinas und Rußlands, in der Zuversicht, daß sie dessen
Bedeutung durch Ergreifung solcher Maßnahmen anerkennen werden, die
pes gerechtfertigte und natürliche Besorgnis der Vereinigten Staaten auf-
eben.“
Mitte Februar. In der Diskussion über die Vorgeschichte
des Krieges von 1898 (S. 38) erkennt die gesamte Presse an, daß
Deutschlands Haltung durchaus freundlich gewesen ist. Viele
Blätter polemisieren scharf gegen England.
17. Februar. Der Senat genehmigt den Vertrag mit Däne-
mark über die Abtretung der westindischen Inseln.
17. Februar. Das Repräsentantenhaus genehmigt ein-
stimmig eine Bill, wodurch die zur Zeit des Krieges mit Spanien
eingeführten Einkommensteuern wieder abgeschafft werden.
22. Februar. Der Vertrag mit England über den Isthmus-
Kanal wird ratifiziert (ugl. Staats-Archiv Bd. 66).
BW. Februar. (New-York.) Prinz Heinrich von Preußen
landet und wird von den Spitzen der Behörden und einer großen
Volksmenge empfangen.
24. Februar. (Washington.) Prinz Heinrich wird von
dem Präsidenten Roosevelt empfangen.
25. Februar. (New-Vork.) Stapellauf der Yacht „Meteor“.
Festmahl und Trinksprüche Prinz Heinrichs und Roosevelts.
Die Yacht des Deutschen Kaisers „Meteor" läuft vom Stapel, wo-
bei die Tochter des Präsidenten die Taufe vollzieht. Hierauf findet ein
Festmahl an Bord der Hohenzollern statt, wobei Prinz Heinrich folgenden
Trinkspruch ausbringt: „Herr Roosevelt! Sie sind hier an Bord als Gast
des deutschen Kaisers, und ich glaube, daß dies das erstemal ist, daß ein
Präsident der Vereinigten Staaten je an Bord eines Schiffes des Kaisers
gewesen ist. Wolle Gott, daß es nicht das letztemal sein möge! Ich
möchte Ihnen herzlich für den Empfang danken, den ich seit dem ersten
Tage, an dem ich gelandet bin, bis zu diesem Augenblick gefunden habe.
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