Das Denische Reihh und seine einzelnen GSlieder. (Mai 20. —29.) 95
Darstellung die freudige bewundernde Anerkennung des Papstes gefunden.
Die Anwesenheit seines Stellvertreters ist eine besondere Ehre für das
Bistum, wie das lothringische Land, wozu Ich Ihnen Meinen herzlichsten
Glückwunsch ausspreche! Mögen durch die Pforte fromme Christen, treue
deutsche Untertanen zum Dienste des Herrn ihren Eintritt nehmen. Das
walte Gott!
20. Mai. (Dresden.) Der König eröffnet in Gegenwart
zahlreicher Vertreter von Bundesregierungen die deutsche Städte-
ausstellung.
An der Ausstellung, zu der alle Städte mit mehr als 25 000 Ein-
wohnern eingeladen waren, haben sich etwa 140 Städte beteiligt. Zweck
der Ausstellung ist, die während der letzten Jahrzehnte auf dem Gesamt-
gebiet der Städteverwaltung gemachten Fortschritte zur Darstellung zu
ringen. Dabei sollen auch Gewerbetreibende und Industrielle Gelegenheit
haben, ihre Erzeugnisse für den Bedarf der Gemeindeverwaltungen aus-
ustellen. Die Objekte sind zu acht Gruppen geordnet, und zwar sind es
socgende: 1. Verkehr, Beleuchtung, Straßenbau und Entwässerung, Brücken
und Häfen, einschließlich des gesamten Tiefbau= und Vermessungswesens,
der Straßenbahnen u. s. w., 2. Stadterweiterungen, Baupolizei und Woh-
nungswesen, 3. öffentliche Kunst (Architektur, Malerei, Bildnerei u. s. w.),
4. allgemeine Gesundheit und Wohlfahrt, Polizeiwesen, 5. Schulwesen,
Volksbildung, 6. Armenwesen, Krankenpflege, Wohltätigkeitsanstalten und
Stiftungen, 7. Kassen-, Finanz= und Steuerverwaltung, städtischer Gewerbe-
betrieb, Grundbesitz, Sparkassen und Leihwesen, 8. Registratur= und Bureau-
einrichtungen, Beamtenschaft, Statistik und Literatur. („Allg. Ztg.")
23. Mai. (Berlin.) Schriftsteller Julius Lohmeyer, Heraus-
geber der „Deutschen Monatsschrift“, f.
26. Mai. (Berlin.) Der bayerische Ministerpräsident Frhr.
v. Podewils besucht den Reichskanzler. — In der Presse war von
Verstimmungen zwischen Preußen und Bayern gesprochen worden,
die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung"“ erklärt das für Räuber-
geschichten.
26. Mai. (Danzig.) Der Kaiser wohnt dem Stapellauf
eines Linienschiffes bei, das den Namen „Elsaß“ erhält.
29. Mai. (Döberitz.) Auf dem Truppenübungsplatze Dö-
beritz bei Spandau enthüllt der Kaiser einen Obelisken zum An-
denken an Friedrich den Großen und hält dabei folgende Rede:
Vor 150 Jahren hat auf diesen Gefilden Friedrich II. Majestät,
schon von seinen Zeitgenossen „der Große“ genannt, einen erheblichen Teil
seiner Armee zusammengezogen, um sie für die gewaltigen Kämpfe, welche
er mit seinem weitschauenden Blick im Geiste vorhersah, zu üben und zu
stählen. So wichtig war für ihn die Vorbereitungszeit, daß er es nicht
scheute, die Kolonnen seinen kriegsgeübten Feldmarschällen zur Führung
anzuvertrauen. Hier bildete der große Soldatenkönig, rastlos arbeitend,
über den großen Gesichtspunkten auch das Detail nicht vergessend, seine
Regimenter für die schweren Aufgaben des bald darauf einsetzenden sieben-
jährigen Krieges aus und schuf das innige Band zwischen seinen Soldaten