Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zwanzigster Jahrgang. 1904. (45)

XV. 
Die Türkei und ihre Vasallenstaaten. 
1. Türkei. 
10. Januar. Die Pforte gibt in einer Note an Rußland 
und Osterreich-Ungarn einige Mitteilungen über die Reformaktion 
und fordert, daß die Mächte Bulgarien von der weiteren Unter- 
stützung der Aufständischen abhalten. 
Anfang Februar. (Albanien.) Im Bezirk Djiakova Slei- 
man bricht eine albanische Bewegung gegen die Reformen aus, die 
bis Ende März dauert. 
14. Februar. Der Sultan ernennt den Divisionsgeneral 
Hilmi-Pascha zum Kommandeur der Gendarmerie in den Vilajets 
Saloniki, Monastir, Usküb. — Am 18. wird eine bulgarische Bande 
bei Monastir zersprengt. 
Anfang März. Zustände in Makedonien. 
Nach Berichten der Lokalkommissionen wurden von etwa 10000 in 
Makedonien zerstörten Häusern etwa 6000 mit einem Aufwande von 
15000 Pfund wieder aufgebaut und von 50000 Obdachlosen und Erwerbs- 
losen wurde die Hälfte, und zwar alle Frauen und Männer unter 16 und 
über 50 Jahren, von den verfügbaren 21000 Pfund, welche bis zum 
28. März hinreichen, mit 2,70 Mark pro Kopf monatlich unterstützt, größten- 
teils im Vilajet Monastir. Die Filialen der landwirtschaftlichen Bank 
wurden angewiesen, Landwirten Darlehen zu 6 Prozent zu gewähren. 
Den Landwirten in Monastir wurden bisher 50000 Pfund vorgestreckt. 
Nach den Berichten der Kreisvorsteher wurden die Felder ausnahmslos 
ebaut. 
In Saloniki protestieren am 6. März 8000 Griechen gegen den 
Terrorismus des makedonischen Komitees und bringen dem Sultan Ovationen. 
Februar. März. Zwischen der Pforte und den Entente- 
mächten wird lebhaft über die Durchführung des Mürzsteger Pro- 
gramms verhandelt. Die Pforte wünscht Verminderung der fremden 
Gendarmerieoffiziere.
	        
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