312 Serbitn. (März 31. — Dez. 2.) — Griettenland. (Februar 1.)
witsch Kultus, Svetolik Radovanowitsch Handel und Bolicewitsch Justiz. —
Das Ministerium bezeichnet sich als gemäßigt radikal und rechnet auf
Unterstützung aller Parteien.
31. März. Die Führer der Verschwörung gegen König Ale-
xander, darunter Oberst Mifitsch, werden pensioniert. — Der rus-
sische und österreichisch-ungarische Gesandte kehren nach Belgrad
zurück (Anfang April).
14. Mai. (Nisch.) Zusammenkunft des Königs mit dem
Fürsten von Bulgarien.
21. September. (Belgrad.) Der König wird vom Metro-
politen gekrönt.
27. September. Die Regierung warnt vor der Einmischung
in den makedonischen Aufstand durch folgende Kundgebung:
Einige Blätter wollen die Bulgaren wegen Ermordung unserer
Brüder in Makedonien beschuldigen; in Wirklichkeit sind die bulgarische
Regierung und das bulgarische Volk an diesen Morden ebenso unschuldig,
wie Serbien und das serbische Volk in Makedonien. Einzelne makedonische
Organisationen, welche in Serbien und Bulgarien keinen Rückhalt mehr
finden, verloren ihre revolutionäre Bedeutung und verwandelten sich in
Räuberbanden. Die sind keine um Befreiung ihres Vaterlandes kämpfenden
Patrioten mehr, sondern gewöhnliche Banditen. Unter der „Devise"
Autonomie Makedoniens bereiten sie den Boden vor für Okkupation oder
wenigstens für Verwickelungen, deren Folgen unabsehbar sind. Derartige
Verwickelungen würden tatsächlich herbeigeführt, wenn zu den sogenannten
bulgarischen Banden noch serbische oder griechische mit gleichem Ziel hinzu-
träten. Die Regierungen Serbiens und Bulgariens werden die Haltung
der zweifelhaften Revolutionäre verurteilen, und unter Mithilfe der Reform-
mächte hoffen wir, Mittel zu finden, um dem Unwesen entgegenzutreten.
9. Oktober. (Zizza.) Der König wird feierlich vom Metro-
politen gesalbt.
2. Dezember. Das Kabinett Gruitsch demissioniert und
wird durch ein Ministerium Pasitsch ersetzt (10. Dezember).
XVIII.
Eriechenland.
1. Februar. In der Kammer legt Ministerpräsident Theo-
tokis sein Regierungsprogramm vor.
Die Grundlage des Programms ist eine Militärreorganisation ge-
mäß den Vorschlägen, welche der Kronprinz als Oberbefehlshaber des
Heeres ausgearbeitet hat. Die Aufwendungen für die Reorganisation