328 Ifrika. (Dezember 1.—16.) — Isien. (Januar Anf. 5.)
ukehren und weiteren Anteil an den Feindseligkeiten zu nehmen. Sie
sollen in genügender Entfernung von der Grenze festgehalten, und es sollen
legitimierte deutsche Beamte bei der Feststellung von Vieh, das, wie man
annimmt, gestohlen ist, unterstützt werden.
1.K2. Dezember. (Oranjeflußkolonie.) Ein Burenkongreß
in Brandford nimmt eine Resolution gegen die englische Verwal-
tung an.
Darin heißt es, daß die Oranjeflußkolonie nicht mit der Art und
Weise zufrieden sein könne, in der man ihre Schadenersatzforderungen be-
handle. Diese Art und Weise habe ein Gefühl bitterer Unzufriedenheit
hervorgerufen. Die Zahlung der als freie Gabe bestimmten drei Millionen
Pfund Sterling müsse sofort geschehen, ebenso die Begleichung aller Schuld-
scheine, die von Offizieren während des Krieges ausgestellt worden seien.
Der Kongreß verlange eine volle Erklärung über die Verwaltung der
Unterstützungsfonds, und drückt schließlich seine Ansicht dahin aus, daß,
wenn die Regierung den Wünschen des Volkes nicht nachgebe, kein Grund
zu der Annahme vorhanden sei, daß die Bevölkerung der Oranjeflußkolonie
jemals mit der englischen Regierung Hand in Hand arbeiten könne. Dies
sei der sehnliche Wunsch der Bevölkerung, aber die wachsende Unzufrieden-
heit mache seine Erfüllung unmöglich. Weiter werde gewünscht die Er-
richtung unabhängiger Schulen durch die Afrikander und die Reorganisation
der Polizei.
5. Dezember. (Deutsch-Südwestafrika.) Die Hottentotten
werden bei Naris geschlagen und verlieren über 50 Tote und etwa
15 000 Stück Vieh. — Am 15. werden die Veldschoendrager bei
Koes geschlagen.
16. Dezember. (Transvaal.) Die Leiche des früheren Prä-
sidenten Krüger wird unter großer Teilnahme in Pretoria beigesetzt.
Dezember. (Marokko.) Der Sultan beschließt, die euro-
päischen Beamten und Offiziiere zu verabschieden. Franzöfische
Blätter fordern Einschreiten dagegen.
XXIII.
Asien.
Anfang Januar. (Korea.) Da in Söul Unruhen auszu-
brechen drohen, landen englische, amerikanische, russische und japa-
nische Kriegsschiffe Mannschaften zum Schutz der Gesandtschaften.
In Tschemulpo bleiben mehrere Kreuzer der Mächte stationiert.
5. Januar. (Japan.) Die Regierung verbietet, Nachrichten
über Bewegungen von Truppen und Kriegsschiffen zu verbreiten.