Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zwanzigster Jahrgang. 1904. (45)

Das Deutsche Reich und seine einzelnen Glieder. (April 16.—20.) 71 
140,9, für die Salzsteuer von 50,3 auf 54,2, für die Maischbottichsteuer 
von 12,7 auf 13, für die Verbrauchsabgabe von Branntwein von 106,4 
auf 106,5, für die Schaumweinsteuer von 4,5 auf 4,9, für die Brausteuer 
und Uebergangsabgabe von Bier von 29,5 auf 32,6, für die Aversen für 
Zölle und Verbrauchssteuern von 0,07 auf 0,08, für den Spielkartenstempel 
von 1,5 auf 1,8, für die Wechselstempelsteuer von 11,4 auf 14,6, für die 
Statistische Gebühr von 1,05 auf 1,28, für das Auswärtige Amt von 1,04 
auf 1,15, für das Reichsamt des Innern von 10 auf 13,25, für die Ver- 
waltung des Reichsheeres von 8,8 auf 10,5, für die Marineverwaltung 
von 0,58 auf 0,60, für das Münzwesen von 3,6 auf 5,3, für den Reichs- 
anteil am Reingewinn der Reichsbank von 10,6 auf 12,4, für die Bank- 
notensteuer von 0,39 auf 0,53, für die Post- und Telegraphenverwaltung 
von 480 auf 592,4, für die Reichsdruckerei von 8,3 auf 9,5, die Reichs- 
eisenbahnen von 96,3 auf 123,8, für die Ausgleichungsbeträge von 18,09 
auf 24,59 Millionen Mark. Die Stempelabgabe für Wertpapiere und 
Kassengeschäfte wird von der Regierung konstant auf 74,7 Millionen Mark 
geschätzt. — Insgesamt rechnet das Reichsschatzamt auf eine Steigerung 
der Ausgaben des Reiches von 1904 bis 1909 von 1694,3 auf 1925 Mill. 
Mark und auf eine Steigerung der Einnahmen in demselben Zeitraum von 
1614 auf 1874,4 Millionen Mark. Das Reichsschatzamt berechnet ferner, 
daß nach der schätzungsweisen Ermittlung der Ausgabe- und Einnahme- 
beträge zur Deckung fehlen würden im Jahre 1905 80, im Jahre 1906 
76, im Jahre 1907 68,6, im Jahre 1908 95,5 im Jahre 1909 50,5 
Millionen Mark. 
16. April. Das Preußische Abgeordnetenhaus bespricht 
den Ankauf und die Stilllegung von Zechen im Ruhrrevier durch 
ein Kohlensyndikat, wodurch große wirtschaftliche Schädigungen be- 
fürchtet werden. Handelsminister Möller hält die Befürchtungen 
für übertrieben. 
17. April. (Berlin.) Der Zentralvorstand der national- 
liberalen Partei spricht sich gegen jeden Versuch auf Abänderung 
des Reichstagswahlrechts aus. 
18. April. Der Reichstag genehmigt einstimmig folgende 
Resolution Gröber (Z.) über staatliche Lieferungen: 
Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß 
1. bei der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen durch die Reichs- 
behörden sowie durch die Heeresverwaltungen Preußens, Sachsens und 
Württembergs auf die Handwerker und Arbeiter insbesondere des Leistungs- 
ortes tunlichst Rücksicht genommen werde; daß 2. für die Vergebung von 
Arbeiten und Lieferungen durch die genannten Behörden tunlichst einheit- 
liche Bestimmungen getroffen werden, welche die Art der Ausschreibung, 
die Bedingungen für die Beteiligung an dem Wettbewerb, das Zuschlags- 
und Abnahmeverfahren regeln und den Schädigungen entgegenwirken, welche 
durch das heutige Submissionsverfahren dem Handwerkerstand und dem 
Arbeiterstand zugefügt werden; daß endlich 3. von den hiernach getroffenen 
Bestimmungen dem Reichstag Kenntnis gegeben werde. 
20. April. Das Preußische Abgeordnetenhaus genehmigt 
in zweiter Beratung das Gesetz über die Dienstaufsicht bei den 
größeren Amtsgerichten. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.