Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtundzwanzigster Jahrgang. 1912. (53)

44 Das Deulsche Rrich und seint einzelnen Glirder. (Februar 17.) 
und den meisten von ihnen vielleicht nicht gelnfige Thema in der Budget- 
kommission weiter zu erörlern. Jedenfalls mochte ich der Meinung wider- 
sprechen, als seien etwa die Araumente der Regierung nicht hochethischer 
Natur. Der Inhalt des Erkasses ist kurz der: Die bieher zwischen Weißen 
und Samoanecgerinnen geschloisenen Ehen besiehen zu Sens Die aus diesen 
Ehen enstammenden Kinder sind Weiße oder ihnen gleich zu achten. In 
Rukunft werden Ehen zwischen Weisen und Eingeborenen nicht mehr ge- 
schlossen. Kinder aus nichtlegitimen Verbindungen gehören der Mutier zu. 
Um Härien zu vermeiden, jollen illegitime Minder, die von ihren Bätern 
nach Europa geichicn werden, um ein Handwerk zu erlernen usw., die Rechte 
der Weißen haben. Die Eingeborenen werden dieses Verbot mit Freude 
begrüßen, denn gerade unter den Samoanern ist die Zahl der Weiber leider 
eine erheblich geringere als die der Männer, und wenn die Weißen ein- 
geborene Frauen nur aus Häupilingskreisen heiraten, so ensstehen leicht 
Unstimmigkeiten. Von christlichen Gesichtspunkten ist hierbei nicht die Rede. 
Die Weissen heiraten die Samoanerinnen entweder aus #Wichurchichen 
Gründen oder, und zwar in den meisen Fällen, um eine dillige Haous- 
hälterin zu bekommen oder um durch d h Heirai einer Häuptlingstochter 
Landbesitz zu bekommen. Alles Weitere werde ich in der Budgelkommission 
auerinondersetzen. —ç[s sn’xmn-3 
muh eine ichnelle und 4wnh *Prf*à Nun kommen beim JZentrum Be- 
denken, weil ein Mehrbedari in Aussicht ist und dafür neue Stenern kommen 
bennten, und dar eine, die „aeen nicht pant. (Seir richtig l. Striei. 
e werden wi als die Sanierungsarbeit ins Werr 
Nun hat mant 4 Finonuurfern besanidne ihren Hauptzweck versennk 5n 
haben. Sie hat eine kräftige Bereinigung der Finonzen schaffen wollen. 
Dieje habe aber eigemlich die Lonjunkiur geichaffen. Das ist nicht richtig. 
sie hal ihren guten Eriolg gehabt, und mit ihr haben wir die wirkliche 
Schuldemilgung beginnen können, wie sich die Bäter der Finanzreform das 
vorgei#emnt haben. Früher gianbte man überhaupt nicht, daß wir zu einer 
wirklichen Schuldenulgung lommen würden. Und nun bekommt man einen 
förmlichen Schrecken vor dieser Schuremilgung und will zu dem auen 
Sbitem rücklehren, das uns nur neue Schmden bringen muß. Man hat 
gejagt, die Steuerzahler dürien nicht demurnhin werden. Aber der Mehr- 
grane kommt. Und sollen wir, um ihn Zu decken, wieder leihen müssen? 
Und zwar aus dem Grunde, weil die Erbichaftsstener zurzeit oder 
überhaupt verborreiziert wird? Man hat, ehe noch d Regicrung über- 
baupt den Mund geosfuet halte, die Einbringung einer 1½ Eteuer als 
eine Brüskierung bezeichnet. Damit verieben Sie uns in eine höchst Figen. 
artige Lage. Wir können wohl mit einiger Sicherheit vorausieten, daß ma 
1 diesem hohen Hanie keine neuen indirekten Steuern wünscht. Ander# er- 
rushahcuiorrqcuortdauiqmtltchevrrbuudkteRegieruugculichem-zelqu 
undtut-Isch-qgcudeuNuwruchIuruvrushueudrecrulrnsuesvuud 
Vermögenssteuer zu nehmen. Und da setzt man uns eine Tafel vor mitl 
der Ausichrift: Brũolieren Lerbeeue verboten. Beifall I. und Heiterleit.) 
Nun kommt die Frage, soll denn wirklich die Erbichaitsstener immer als 
tiefer Schaten über unierem ol#entlichen Leben liegen, und soll die Klust 
noch weiler verlieft werden, indem Sie die Grundiabe wieder abbauen, die 
Sie selbst hoben schaffen heljen? Sollen wir, und es muß jonst dahin 
kommen, die ganze Auleihewir#ichaft wieder neu eröffnen? Es ist geiogt 
worden, daß eine Nation alles an ihre Ehre seben muj, machen Sie dies 
„alles“ nicht von der geiculichen Form abhängig, in der diese notwendigen 
Oufer gebracht werden müssen. Brisall.)
	        
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