Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Anhang. 
Allgemeines. Internationale Kongresse. 
Diplomatische und sonstige Enthüllungen. 
7. Januar. (Buenos-Aires.) Rückkehr des Oberleutnants 
Filchner mit seinem Schiffe „Deutschland“ von seiner Südpol- 
erpedition. 
Er entdeckte ein neues Land bei 76 Grad 35 M. s. B. und 30 Grad 
w. L. bis 79 Grad s. B., das er zu Ehren des Prinzregenten Luitpoldland 
nannte, und eine Eisbarriere, der er den Namen Kaiser Wilhelm-Barriere 
gab. Er hatte Bremerhaven am 7. Mai 1911 verlassen. Am 11. Dezember 
1911 segelte er von Südgeorgien polwärts. 
7. Jannar. (Spitzbergen.) Durch Funkentelegraphie kommen 
Nachrichten, daß die Expedition des Leutnants Schröder-Stranz bei 
der Fahrt durch die Nordostpassage verunglückt sei. 
Sie war im August 1912 mit dem Schiffe „Herzog Ernst“ auf- 
gebrochen. Die Teilnehmer hatten sich veruneinigt und getrennt. 
15. Januar. Uber den Suezkanalverkehr gibt der Bericht der 
Suezkanalgesellschaft folgende Mitteilungen: 
Einnahmen für Kanaldurchfahrt: 1912 135720000 Franken, 1911 
134010000 Franken. 1910 129730000 Franken. Trotz der Herabsetzung 
der Transitgebühren am 1. Januar 1911 und 1912 um je 50 Centimes hat 
sich also doch eine weitere Steigerung der Einnahmen ergeben. Seit dem 
1. Januar 1913 ist die neue, am 5. August 1912 beschlossene Gebühren- 
ermäßigung um 50 Centimes, d. h. für beladene Schiffe auf 6,25 Franken 
und für unbeladene auf 3,75 Franken pro Tonne, in Kraft getreten. Was 
den Durchfahrtsverkehr im Suezkanal anlangt, so passierten ihn 1912 5373, 
1911 1969 und 1910 4533 Schiffe. Die Steigerung beträgt demnach 436 
resp. 404 Schiffe. 
Ende Januar. In dem Bande „Cuestioni Internationali“, 
der Denkwürdigkeiten Crispis, die der Abg. Parlamenghi-Crispi 
herausgibt, findet sich folgende Eintragung vom 5. Dezember 1896: 
„Nach einer Wartezeit von wenigen Minuten trat ich in das Kabinett 
des Königs. Der König umarmte und küßte mich, und ich hub an zu 
sprechen: Ich habe das Buch über Montenegro empfangen, das Ew. Majestät 
mir zu senden geruht haben, und fühle das Bedürfnis, Ihnen für das kost- 
bare Geschenk zu danken und gleichzeitig die Gründe zu erklären, weshalb 
ich die Heirat des Sohnes Ew. Majestät mit der Prinzessin von Monte- 
negro vorgeschlagen habe. Der Gründe sind drei: 1. sich mit einer Familie
	        
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