Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Erste Hälfte. (56a)

Beutsches Reigz. 
L'Ambassadeur d’Allemagne 
n'aura pas manqué d’étre frappé 
de cette déclaration, mais pour 
peser sur I'Allemagne et pour Cviter 
un conflit, il semble indispensable 
due celle-ci soit amenée à tenir 
pour certain qu'’elletrouverait I’Ang- 
leterre et la Russie aux côtés de 
la France.“ 
Nr. 66. 
„Londres, le 27. juillet 1914. 
Sir Ed. Grey a dit ce matin à 
I'Ambassadeur d’Allemagne que si 
I/Autriche envahissait la Serbie 
apres la réponse serbe, elle démon- 
trerait qu'elle ne poursuivait pas 
seulement le reglement des que- 
stions mentionnédes dans sa note 
du 23 juillet, mais qu'’elle voulait 
éCraser un petit Etat. „Alors. a- 
t-il ajonté, se poserait une qduestion 
européenne, et il s'’ensuivrait une 
guerre à laquelle d’autres Puis- 
sances seraient amendes à prendre 
rt.“ 
L’attitude de la Grande-Bretagne 
# affirme par I’arret de la démobili- 
sation de sa flotte. Le Premier 
Lord de I'Amirauté avait pris dis- 
cretement cette mesure des ven- 
dredi, de sa propre initiative; cette 
nuit. Sir Edward Grey et ses col- 
legues ont decidé de la publier. 
Ce resultat est dü à Tattitude 
conciliante de la Serbie et de la 
Russie.“ 
(Januar 26.) 37 
Der deutsche Botschafter ist sicher 
durch diese Erklärung betroffen ge- 
wesen; aber um auf Deutschland zu 
drücken und einen Konflikt zu ver- 
meiden muß es dazu gebracht werden, 
für sicher zu halten, daß es England 
und Rußland an Frankreichs Seite 
finden wird.“ 
London, 27. Juli 1914. 
Sir Edward Grey hat heute 
morgen dem deutschen Botschafter 
gesagt, daß Oesterreich, wenn es nach 
der serbischen Antwort in Serbien 
einfalle, damit zeige, daß es nicht 
nur die Regelung der in seiner Note 
vom 23. Juli erwähnten Fragen ver- 
folge, sondern daß es einen kleinen 
Staat erdrücken wolle. „Dann, hat 
er hin zugefügt, würde sich eine euro- 
päische Frage aufwerfen und es würde 
daraus ein Krieg entstehen, an dem 
andere Mächte gc veranlaßt sehen 
würden teilzunehmen.“ 
Die Haltung Großbritanniens be- 
stätigt sich durch das Aufhalten der 
Demobilisation seiner Flotte. Der 
erste Lord der Admiralität hatte diese 
Maßnahme insgeheim schon am Frei- 
tag (24. Juli) ergriffen, aus seiner 
eigenen Initiative; heute Nacht haben 
Sir Edward Grey und seine Kollegen 
beschlossen, sie zu veröffentlichen. 
Dieses Ergebnis ist der versöhnlichen 
Haltung Serbiens und Rußlands zu 
verdanken.“ 
Man beachte die Nuancen in den Eröffnungen Greys und Nicolsons 
an den französischen Geschäftsträger; Nicolson will dem deutschen Botschafter 
Erklärungen gegeben haben, die diesem jeden Zweifel daran nehmen mußten, 
daß England sich die Freiheit wahre, einzugreifen. Grey will nur davon 
gesprochen haben, daß an einem Krieg auch „andere Mächte“ teilnehmen 
konnten.“) 
) Die französische Regierung hat eine englische Uebersetzung ihres 
Gelbbuchs durch die „Times“ veranstalten lassen und diese Uebersetzung 
ausdrücklich auf dem Titelblatt als „autorisiert“ erklärt. In dieser Ueber- 
setzung heißt es für 
une guerre à laquelle d’autres Puissances seraient amendes 
à prendre part“: 
„4 war in which all the Powers would take part"“; 
also die ursprüngliche französische Version
	        
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