948 krankreich. (Dezember 26. 28.)
Zukunft der geklärten und lebendigeren Internationale nahe und leuchtende
Verantwortlichkeiten auferlegt. Und weil sie weiß, daß sie dieser Zukunft
dient, schaut die sozialistische Partei Frankreichs entschlossen auf ihren Weg.
Gemäß den Prinzipien und in voller Uebereinstimmung mit seinen Zenwal-
organisationen gibt der Kongreß seinen Vertretern den Auftrag, fürderhin
durch die Bewilligung der Kredite die Mittel zum Sieg zu gewährleisten
und durch seine drei Delegierten beim Werk der nationalen Verteidigung
mitzuwirken. Des weiteren erklärt der Kongreß, daß er in Hinsicht des
Friedens, der nicht separat geschlossen werden dürfe, den Worten zustimmt,
die Minister Asquith im Unterhaus gesprochen hat:
„Die Regierungen von Frankreich, Rußland, Japan, Italien und
England haben sich untereinander verpflichtet, keinen Separatfrieden ein-
zugehen. Wenn Vorschläge ernster Art in Richtung auf einen allgemeinen
Frieden durch die feindlichen Regierungen, sei es direkt oder durch neutrale
Vermittler, gemacht würden, so sollen sie zunächst zwischen den verbündeten
Regierungen zur Erörterung gestellt werden. Solange dieser Fall nicht
eingetreten ist, kann ich keine andere Versprechung machen. Sobald Friedens-
vorschläge gemacht sein werden, kennt die Regierung keinen anderen Wunsch,
als sie so schnell als möglich dem Parlament mitzuteilen.“
Der Kongreß erinnert die sozialistische Parlamentsfraktion an die Ein-
heit der Aktionen, die die Einheit der Abstimmung im Parlament in allen
wichtigen Fragen in sich schließt. Der Kongreß erinnert nochmals alle
Kampfgenossen, die Führer wie die Organisationen, an die mehr als je
gebieterische Notwendigkeit der Einheit der Partei; er erinnert daran, daß
jede öffentliche Aktion in der Presse wie im Parlament oder in der Agitation
für jeden getragen sein muß von der ehrlichen Beachtung dieser vom Kon-
gresse angenommenen Resolution sowie auch von der Sorge, daß die Schwierig-
keiten der Aktionen durch keine Uebertreibung der Rede noch durch persön-
liche Polemik vergrößert werden. Er erinnert alle daran, daß jede Sonder-
aktion zur Konsequenz haben muß nicht allein eine Schwächung der Einheit
der Partei, sondern auch die Schwächung des Werkes der nationalen Ver-
teidigung, an der die Partei mitarbeitet.
Die Partei rechnet darauf, in diesen schrecklichen Stunden, daß ihre
Kampfgenossen, sowohl die Daheimgebliebenen wie die an der Front, um
ihre doppelte Pflicht zu erfüllen, sich begeistern lassen von dem glühenden
Andenken an Jaures und Vaillant, die beiden großen Toten, die die Partei
beweint und die der Krieg, der Entfesseler wildesten Hasses, der Säemann
ungeheurer Schmerzen, der Sache Frankreichs und des internationalen
Sozialismus geraubt hat.
26. Dez. Die Kammer beendet die Erörterungen über die
Schwierigkeiten der Kohlenversorgung.
Beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten wird eine Stelle für die
Verteilung der Brenumaterialien eingerichtet, wo die Versorgung der In-
dustrie und der Haushaltungen mit Kohle zentralisiert wird. Dieser Zentral-
stelle wird das Recht der Beschlagnahme bei den Bergwerken und in den
Einfuhrhäfen eingeräumt. Es ist ferner ein Steuernachlaß auf Kohlen für
den häuslichen Verbrauch sowie die Regelung der Einfuhr vorgesehen.
W. Dez. (Senat.) Dem Gesetzentwurf über die Einberufung
des Jahrganges 1917 wird zugestimmt.
Kriegsminister Gallieni erklärt: Die Einstellung des Jahrgangs 1917
ist nur eine Vorsichtsmaßregel; er stellt nur einen Teil der Hilfsmittel dar,
die uns zur Verfügung stehen. Wir wollen sie alle nutzbar machen, zu