1064 Schweden. (Februar 1.—Mai 7.)
62 886 000 Kronen, oder ungefähr 2 ½ Millionen mehr als im Jahr 1915.
Die Ausgaben für die Marine werden mit 34390700 Kronen, oder auch
ungefähr 2 1/ Millionen mehr als im Jahr 1915 vorgesehen. Auf Anleihen
sollen im Jahre 1916 ungefähr 28 Millionen Kronen genommen werden,
d. h. bedeutend weniger als im Jahre 1915, wo sie 32⅛ Millionen be-
trugen. Diese sollen ausschließlich für werbende Staatszwecke verwendet
werden.
1. Febr. Professor Gustav Steffen, Mitglied der Ersten Kammer,
scheidet auf Veranlassung Brantings, des Leiters der sozial-
demokratischen Partei, aus der Parteileitung aus.
22. Febr. Das Moratorium wird um 3 Monate verlängert.
18. März. Die Regierung veröffentlicht folgendes Com-
muniqué:
Die von der britischen und französischen Regierung infolge
der deutschen Proklamation vom 4. Februar bekanntgegebenen Repressalien
haben dazu geführt, daß in Stockholm zwischen der schwedischen, norwegischen
und dänischen Regierung gemeinsame Beratungen gepflogen wurden, deren
Resultat die Ueberreichung gleichlautender Noten an die britische und die
französische Regierung bildete.
12. April. Der neue deutsche Gesandte in Stockholm, Freiherr
v. Lucius, überreicht dem König sein Beglaubigungsschreiben.
4. Mai. (Gothenburg.) Bei dem aus Anlaß des Stapel-
laufes des Panzerschiffes „Sverige“ gegebenen Mahle hält der König
eine Rede.
Der König führt aus: Der Weltbrand, der so lange Zeit gedroht hat,
tobt noch immer. Bisher gelang es, unser Land außerhalb des Kampfes
zu halten, und ich hoffe innig, daß dies mit Hilfe des Allerhöchsten auch
weiter durchgeführt werden wird. Die Gefahr für uns, in den gegen-
wärtigen Kampf hineingezogen zu werden, ist nicht geringer jetzt als bei
Beginn des Krieges. Ich hielt es von Anfang an für eine gebieterische
Pflicht, im Interesse des Vaterlandes in dem gegenwärtigen Weltkriege
strenge Neutralität aufrecht zu erhalten zu suchen, was im Lande allgemeine
Zustimmung gefunden hat. Der König drückt schließlich die Erwartung aus,
daß niemand in Wort oder Tat etwas unternehmen werde, was die Lage
Schwedens erschweren könnte.
5. Mai. (Reichstag.) Gesetzentwurf über außerordentliche
militärische Ausgaben.
Die Regierung bringt einen Gesetzentwurf ein, worin sie 11½ Mil-
lionen Kronen für außerordentliche militärische Ausgaben fordert,
5315000 Kronen für Neuanschaffung des Intendanturmaterials, 5 718000
Kronen an Artilleriematerial, 420000 Kronen an Ingenieurmaterial.
7. Mai. Die Regierung bringt eine Vorlage für eine Sonder-
steuer auf den Kriegsverdienst ein.
Das Gesetz soll einstweilen für 1915/16 gelten. Diese Steuer soll sich
auf 12 % von dem infolge des Krieges verdienten Mehreinkommen belaufen
und 7 Millionen Kronen einbringen.