Norwegzen. (Dezember 9.—31.) 1079
9. Dez. Nobelfriedenspreis für 1914.
Das Nobelkomitee des Storthings beschließt, den reservierten Nobel-
friedenspreis 1914 nicht zu verteilen, sondern gemäß § 5 der Grund-
regeln der Nobelstiftung den Betrag des Friedenspreises einem besonderen
Fonds des Komitees zu überweisen. Bezüglich des Friedenspreises 1915
beschließt das Komitee, den Preis nicht zur Verteilung zu bringen, worauf der
Preis gemäß § 5 der Grundregeln für das nächste Jahr reserviert bleibt.
12. Dez. Wirtschaftliche Maßnahmen.
Ein Ausschuß wird eingesetzt zur Beratung eines Gesetzes, das der
Staatskasse außerordentliche Einnahmen aus zeitweiligen Abgaben auf
einen Teil wichtiger Ausfuhrartikel, wie Erzeugnisse des Waldes, der
chemischen Industrie, der Konservenindustrie, der Fischerei usw. und ferner
durch Abgaben auf die Schiffstonnage verschaffen soll. Die daraus erzielten
Einnahmen sollen in erster Linie dazu verwendet werden, durch Preis-
herabsetzungen oder auf andere Weise die wirtschaftliche Lage der Volks-
schichten zu erleichtern, die unter der Teuerung am meisten leiden.
14. Dez. Durch Verordnung wird bestimmt, daß norwegische
Staatsbürger oder Gesellschaften vorläufig nicht ohne Erlaubnis des
Ministeriums des Aeußeren ausländische Schiffe von registrierungs-
pflichtiger Größe, die über 15 Jahre alt sind, kaufen dürfen.
18. Dez. Ein Regierungserlaß bestimmt, daß ausländische
Militärpersonen, die in Norwegen interniert sind und den
Internierungsort unerlaubterweise verlassen oder zu verlassen suchen,
sowie dort internierte ausländische Militärpersonen, die dazu be-
hilflich sind, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft werden.
27. Dez. Der Verlust der norweg. Handelsmarine von Kriegs-
beginn an, beläuft sich auf 108 500 Tonnen im Wert von 41 Mill.
Kronen.
31. Dez. Der englische Versuch, zwischen Großbritannien und
Norwegen ein Handelsabkommen nach dänischem Muster zu treffen.
gilt als gescheitert.