Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

Bulzarien. (Dezember 28. 29.) Rumänien. (Februar 28.—März 7.) 1189 
Genehmigung alle Vorlagen unterbreiten, welche sie im Bewußtsein der 
Wichtigkeit des gegenwärtigen Augenblickes sofort ausgearbeitet und an- 
gesichts der durch die Bedürfnisse der Armee, die Verteidigung des Vater- 
landes und die gute Fortführung des Krieges geschaffenen Notwendigkeiten 
in Kraft gesetzt hat. 
M. H., Ueberzeugt, daß Sie, durchdrungen von der Größe des gegen- 
wärtigen Augenblicks und von dem Vertrauen der wahren Patrioten, im 
Laufe Ihrer Tätigkeit die Einigkeit beweisen werden, deren das Vater- 
land jetzt mehr als je bedarf, rufe ich den göttlichen Segen auf Ihre Arbeit 
herab und erkläre die zweite ordentliche Session der siebenten bulgarischen 
Nationalversammlung für eröffnet. Es lebe die bulgarische Nation! Es 
lebe die tapfere bulgarische Armee! 
28. Dez. Die Sobranje bewilligt einen Kriegskredit von 
500 Millionen Franken und einen zweiten Kredit von 30 Millionen, 
der dazu bestimmt ist, den Unterhalt von Familien armer Soldaten 
zu sichern. 
Alle parlamentarischen Fraktionen verzichteten auf eine regelrechte De- 
batte und beschränkten sich auf prinzipielle Erklärungen. # Die Kredite werden 
gegen die Stimmen der doktrinären Sozialisten bewilligt. 
29. Dez. (Sofia.) Der König empfängt den deutschen General- 
feldmarschall v. Mackensen. 
29. Dez. (Semendria.) Der König, der Kronprinz Boris 
und Prinz Cyrill treffen mit dem österreichisch-ungarischen Armee- 
kommandanten, Erzherzog Friedrich, zusammen. 
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Rumänien. 
28. Febr. (Kammer.) Der Abg. Cuza beantragt die Ver- 
leihung des Ehrenbürgertitels an den französischen General Pau. 
Der Ministerpräsident Bratianu erklärt, dies würde gegen die Neutrali- 
tät verstoßen, worauf die Kammer über den Antrag zur Tagesordnung 
übergeht. 
Der Abg. Vericeanu interpelliert ferner die Regierung über die Greuel, 
die die russische Armee bei ihrem Rückzug aus der Bukowina verübt hat, 
und über die Absichten Rußlands auf die Meerengen. 
7. März. Das Parlament ermächtigt die Regierung, den Be- 
lagerungszustand, wenn nötig, zu verlängern. 
7. März. Die Regierung verlangt einen weiteren außerordent- 
lichen Militärkredit von 200 Millionen, wodurch der gesamte 
außerordentliche Heeresetat auf 400 Millionen steigt. 
Diese Summe wird durch Schatzscheine einer äußeren und inneren 
Rente gedeckt.
	        
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