Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

1218 Montenezre. (Dez. 21.) — Griechesland. (Jan. 5.—März 9.) 
negro, das der Erschöpfung nahe ist, ein aussichtsvoller Widerstand unmöglich 
sei. Die Vertreter der Ententestaaten drohen darauf einmütig mit dem Ab- 
bruch der diplomatischen Beziehungen und mit Einstellung sämtlicher Unter- 
stützungen, wenn Montenegro diesen Sondergelüsten nachgeben sollte. 
21. Dez. Friedensgesuch König Nikolaus. 
Der König sandte an Kaiser Franz Joseph folgendes Telegramm: „Da 
Ihre Truppen meine Hauptstadt besetzt haben, suche ich um Waffenstillstand 
und Frieden nach. Ihr großmütiges ritterliches Herz wird gegen mein 
Volk nicht unritterlich sein wollen.“ Kaiser Franz Joseph antwortete: „Es 
freut mich zu vernehmen, daß Eure Majestät den Frieden wünscht, der zu 
den bekannten Bedingungen abgeschlossen wird."“ 
— 
XXII. 
Griechenland. 
5. Jan. (Kammer.) Das Budget wird mit 89 gegen 19 Stimmen 
angenommen. 
31. Jan. Dreadnought „Georg der Erste"“. 
Da die Regierung die kontraktlich festgesetzten Raten für den auf der 
Vulkanwerft im Bau befindlichen Dreadnought „Georg der Erste“ nicht 
gezahlt hat, teilt ihr die Werft mit, daß sie den Bau des Schiffes ein- 
stelle. Die Regierung beruft deshalb ihre in Deutschland befindliche Kom- 
mission von Marineoffizieren ab. 
15. Febr. General Pau trifft auf der Reise nach Rußland an 
Bord eines französischen Torpedojägers in Athen ein. 
6. März. (Kammer.) Ministerpräsident Venizelos erklärt. 
weil der König die Politik der Regierung nicht billige, den Rück- 
tritt des Ministeriums. 
Alexander Zaimis wird mit der neuen Kabinettsbildung beauftragt, 
legt aber den Auftrag in die Hände des Königs zurück, da Venizelos auf 
Anfrage erklärt, er könne in der Kammer eine Regierung nicht unterstützen, 
deren Ansichten über die Auswärtige Politik den seinigen zuwiderlaufen. 
Infolgedessen erhält Gunaris den Auftrag zur Kabinettsbildung. 
6. März. (Kammer.) Der Finanzminister legt das Budget 
für 1915 vor, dessen ordentliche Ausgaben zu 268700000 und dessen 
Einnahmen zu 257500000 Drachmen veranschlagt sind. 
Der Fehlbetrag beläuft sich also auf 11200000 Drachmen. Außerdem 
sind außerordentliche Ausgaben von 154 Millionen vorgesehen, die aus dem 
Erträgnis abgeschlossener oder noch aufzunehmender Anleihen gedeckt 
werden sollen. Die Mehrausgaben sind um 29 Millionen, die Einnahmen 
um 47 Millionen höher veranschlagt als im Vorjahr. 
9. März. Gunaris legt dem König die Liste des neuen 
Kabinetts vor.
	        
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