274 Greßbritannien. (Mãrz 17. 20.)
wird bewilligt. Auf eine Bemerkung Dalziels über die irische Frage er-
klärt Bonar Lawees sei zu bedauern, daß die Nationalisten in der vorigen
Woche den Sitzungssaal verlassen hätten, und befürwortet noch einmal einen
Ausgleich. Er sei nicht sicher, ob die Nationalisten im Volk noch ebenso
Sympathien hätten wie im Parlament. Die Herren von der Gegenseite
hielten es für ihre Pflicht, Opposition im alten Stil zu machen. Es sei mög-
lich, daß die Regierung in der gegenwärtigen Zeit nicht fortgeführt werden
könne, wenn man im Parlament jene alte Methode anwende. Der Fall
könne eintreten, daß man an das Volk appellieren müsse, hauptsächlich des-
halb, weil die nationalistischen Abgeordneten den Krieg nicht fortsetzen
lassen wollen. Er würde das für das Allernachteiligste halten und er sei
überzeugt, daß die Herren auf der Gegenseite das ebenso vermeiden
wollten. Der Premierminister habe deutlich zu verstehen gegeben, daß,
wenn die Ernennung einer Kommission einige Aussicht auf einen günstigen
Erfolg hätte, er das mit Freuden tun würde. Seitdem habe die Regierung
von keiner Seite in Irland etwas gehört, aber inzwischen erwäge si
ernstlich, ob ein Schritt von seiten der Regierung möglich sei. "
Die Erklärung des Ministers, daß die Haltung der ir. Nationalisten
die Regierung wider ihren Willen zu allgemeinen Wahlen zwingen
könnte, ruft in der Oeffentlichkeit Ueberraschung hervor.
17. März. Die Führer der Arbeiterpartei richten an Kerenski
und Tscheidse als Führer der russischen Arbeiter ein Telegramm.
in dem es heißt:
Die Arbeiter Englands und Frankreichs sind seit Kriegsbeginn über-
zeugt gewesen, daß der Sturz des deutschen Despotismus die Grund-
bedingung einer freien und friedlichen Entwicklung Europas sei. Wir zählen
auf die Mitwirkung des russischen Proletariats zur Verwirklichung dieses
Zieles, dem wir uns geweiht haben. Wir haben die feste Ueberzengung,
daß Sie Ihrer Partei begreiflich machen werden, daß jedes Nachlassen in
den Anstrengungen zur Erreichung dieses Zieles zu einer Katastrophe für
unsere in den Schützengräben kämpfenden Kameraden führen und dadurch
die erstrebte soziale Erneuerung unmöglich gemacht würde. Das Telegramm
ist von Henderson, Hodge, Barnes und sämtlichen Führern der englischen
Gewerkschaften und Arbeiterbewegung unterzeichnet.
20. März. (Unterhaus.) Dardanellenbericht.
Bei der Verhandlung über den Dardanellenbericht (s. S. 270 f.)
versuchen Asquith und Churchill sich wegen der in dem Bericht gegen
sie erhobenen Beschuldigungen zu rechtfertigen. Nach dem „Daily Chro-
nicle"“ sei es Asquith gelungen, von seinen Maßnahmen einen besseren
Eindruck zu erwecken. Er habe mehrere den Mitgliedern des Untersuchungs-
ausschusses entgangene Tatsachen ans Licht gebracht, die unbefangenen Be-
urteilern eine andere Meinung beigebracht hätten als der Bericht. So
habe der Flottenangriff die volle Billigung der franz. Admiralität und
Regierung erhalten. Sodann sei der im Januar 1915 gefaßte Entschluß,
keine Truppen des Landheeres zu verwenden, nach umfassenden Erwägungen
über die militärische Lage aus drei besonderen Sitzungen des Kriegsrats
hervorgegangen. Drittens sei der daraufhin erfolgte Entschluß zum alleinigen
Flottenangriff erst betätigt worden, nachdem die Marinesachverständigen
noch 15 Tage Gelegenheit gehabt hätten, die Frage neuerdings zu prüfen.
Viertens sei Kitcheners Gegenbefehl für die Aussendung der 29. Division
am 20. Februar auf Grund der „sehr schlimmen Lage der Russen“ und
der „starken und eindringlichen Ersuchen“ der franz. und engl. Befehls-