946 Asien. (Juli 6. -17.)
minister und übergibt ihm die Siegel des Präsidenten zur Uebermitklung an
den bish. Vizepräsidenten der Republik Marschall Baron Fengkuotschang
(er erhielt diese beiden Ehrentitel, weil er 1911 die Empörer des Südens
wiederholt entscheidend geschlagen hot), der eine vorläufige Regierung in
Nanking bilden soll.
Bei der Schwöche seiner Machtmittel ist General Tschanghsun, der
bei der Militärpartei keinen Rückhalt findet, außerstande, den neuerri lelen
Thron gegen den Ansturm der vom Auslande unterstützten Republikaner
zu schüßen. Bereits am 6. werden geine wenig zuverlässigen Truppen
von den Republikanern unter Führung des Premierministers Tuantschijui
bei Langsang (zwischen Frling und Tientsin) geichlagen und auf Peking
zurückgeworfen. Am Morgen des 7. wirft ein Flugzcug Vomben auf den
Pekinger Kaiserpalast. General Tichanghiun überreicht dem Kaiser sein Rück-
trittegesuch. Am gleichen Tage erläßt der Kaiser ein Edikt mit der Bekannt=
gabe seiner Abdankung und übergibt die Regierung an General Wangtsching,
einen gulen Freund Tuantschijuis. Am 12. greifen die Republikaner
Peling an, wobei sie Artillerie, Maschinengewehre und Flieger verwenden.
3000 Mann kaiserliche Truppen werden nach zweistündigem Kampfe im
Himmelstempel gesangen. General Tschanghsun slüchtet sich in die nieder-
ländische Gesandtschaft. Er erklärt, daß er von Mitgliedern der Militär-
partei verraten worden sei, die ihm ihre Hilfe zur Wiederherstellung der
Dynastie zugeiagt hätten, doch dann Heere auf die Beine drachten, um ihn
angugreisen, (Das richtet sich anscheinend gegen Marschall Fengkuolschang.)
Am J 9. Nov. melden die „Times“, daß Tschanghsun nach Reunion verbannt
worden i
6. Juli. (Japan.) Motono über ausw. Fragen.
In der Budgetkommission des Oberhauses erklärt der Minister des
Aeußern Baron Motono auf eine Anfrage über die Einwanderer weißer
Rasse nach Jopan, daß Japaon Amerika nicht das Versprechen gegeben hobe,
die von Jopan besetzten Sbdleinsein und Tsington aurũdaugeben. Auf eine
weitere Anfrage ertlärt M., Japan werde den Verbündeten bis zum Ende
treu bleiben, keinen Sonderfrieden schließen und rechtzeitig seine Maßregeln
ergreisen, um in Wahrung seiner Interessen einen dauernden Frieden im
fernen Osten zu sichern. Bezüglich Chinas befolge Japan den Grundsat
der Nichteinmischung. Der japanische Gesandte in Peking sei beaustragt,
sich der Vermiutnn zwischen den Monarchisten und den M u
enthalten Auf die Frage nach dem Stand der Verhandlungen mit Ruß-
land über die #lreinn der mandschurischen Bahnstrecke Charbin—Kuan
Tschenze an Japan teilt M. mit, daß Verhandlungen geführt werden, über
deren Inhal#t er die Auskunft verweigere.
15. Juli. (Japan.) Ergönzungsctat.
Das Abgeordnetenhaus genehmigt das Ergänzungabupget von
80 Mill. Den, dessen Vorlage dadurch nötig geworden war, daß das dies-
jährige Budget infolge der Portamentzansüsng unbestätigt akobaben ist.
Der Voranschlag war gemäß dem MAudget von 1916 au 9 estellt. Ferner
wurden 107 Mill. fũt den Ausbau des Neichmneiephonnehen bewilligk: die
Bauzeit beträgt acht Jahre.
17. Juli. (China.) Neubildung des Ministeriums.
Das von Tuantschijni fast ausschlieszlich aus Nordchinesen gebildete
Ministerium setzt sich folgendermaßen zusammen: Vorsitz und Krieg: Tuan-
sichiui, Aeußeres: Wangkahsich, Marine: Lmkuanghsiung, Kulius: Hangua-
tung, Inneres: Taughnalung, Finanzen: Liangkichitschao, Justiz: Ling-