EIIIEILIITIIIIIIIII die Masfolgesinaten. (Nov.30.— Dez..)
eingeliefert und der Rest bar bezahlt wird; die Stücke der österr. Kriegs-
anleihen werden zum Nettozeichnungspreis angenommen und außerdem
Stückzinsen bis zum 30. Nov. 1918 vergütet.
30. Nov. (Ungarn.) Unabhängigkeitserklärung der Rumänen.
In Gyulafehervar (Karlsburg) tritt die vom Prov. Rumän. National-
rat einberufene Nationalversammlung der ungarländ. Rumänen
zusammen. Sie nimmt eine Resolution an, in der es heißt: Die National-
versammlung sämtlicher Rumänen Siebenbürgens, des Banats und Ungarns
spricht die Vereinigung sämtlicher Rumänen und von Rumänen bewohnten
Gebiete mit Rumänien sowie ihr Recht auf das ganze Banat zwischen
Maros, Theiß und Donau bis zum Zusammentritt der verfassunggebenden
Nationalversammlung aus. Die Nationalversammlung sichert den oben er-
wähnten Gebieten provisorische Autonomie.
Am 1. Dez. wird der Rumän. Nationalrat endgültig gewählt. Zur
Verwaltung der beanspruchten 26 Komitate bis zu ihrer Besetzung durch
rumän. Truppen wird (am 9.) eine prov. rumän. Regierung in Her-
mannstadt gebildet.
Sämtliche Budapester Blätter nehmen Stellung gegen diesen Los-
trennungsbeschluß der rumän. Nationalversammlung und erklären, Ungarn
rechne mit Sicherheit darauf, daß die Friedenskonferenz die Durchführung
dieses Beschlusses nicht zugeben werde.
3. Dez. (Tschechoslowakei.) Die Nationalversammlung nimmt
das Gesetz über die Abschaffung des Adels, der Titel und Orden
einstimmig an.
4.—5. Dez. (Deutschösterreich.) Prov. Nationalversammlung:
Wahlgesetz, Regierungsbericht, Staatsbürgerrecht.
Die von der Staatskanzlei vorgelegten Gesetzentwürfe über die Wahl-
ordnung für die konstituierende Nationalversammlung und über die Ein-
berufung der konstituierenden Nationalversammlung werden dem Wahlgesetz-
ausschusse zugewiesen.
Auf der Tagesordnung steht zunächst der allgemeine Regierungs-
bericht. Präsident Dr. Dinghofer schlägt vor, diesen Bericht in vier
Teile zu teilen: Aeußeres, Allgemeine Fragen der inneren Verwaltung, Er-
nährungslage, Kohlenversorgung und dann über diese Berichte in ihrer Ge-
samtheit die Debatte zu eröffnen. Sodann erstatten verschiedene Staats-
sekretäre Bericht über ihr Ressort. Staatssekretär für Aeußeres Dr. Bauer
gibt eine Darstellung der auswärtigen Lage. Er wendet sich gegen den
Wirtschaftskrieg, den die tschecho-slowak. und die südflaw. Regierung gegen
Deutschösterreich verhängten. Was die Welt wünscht, und was uns bisher
trotz der größten Schwierigkeiten gelang, hier die Ruhe und Ordnung auf-
rechtzuerhalten, wird ganz unmöglich werden, wenn unsere Bahnen zum
Stillstand kommen, wenn unsere Bevölkerung im Winter der Kälte preis-
gegeben wird und hunderttausende von Arbeitern arbeitslos werden. In
Besprechung der tschecho-slowak. und südflaw. Einbrüche in deutschösterr.
Gebiet verweist B. auf die Vergeblichkeit der bisherigen Bemühungen
der deutschösterr. Regierung, alle Streitfälle friedlich und in versöhnlichstem
Geiste zu behandeln. Redner schlage der tschecho-slowak. und der südslaw.
Regierung vor, alle entstehenden Streitigkeiten bis zur Entscheidung der
Friedenskonferenz Schiedsgerichten zu unterwerfen. Der Schiedsspruch soll
der Entscheidung der Friedenskonferenz nicht vorgreifen. In Besprechung
der Besetzung Südtirols durch die Italiener erklärt B.: Ich weiß nicht, ob