171 VU. Saohsen-Gotha und Meinigischer Hauptrecess vom 8. Juni 1681. 171
noch das Jemand andern zu thun gestatten, in keine Weiß noch Wege, als lieb
einem Jeden seye, Unsere schwere Ungnad und Strafe, und darzu eine Peen, nehm-
lich Hundert Marck löthigen Goldes, zu vermeiden, die ein jeder, so oft Er fre-
ventlich hier wieder thäte, Uns halb in Unsere und des Reichs-Cammer, und den
andern halben Theil denen obbenanten verglichenen Herzogen zu Sachsen, oder
dem haltenden Theil, unnachläßlig zu bezahlen, verfallen seyn solle.
Mit Urkund dieses Briefs, besiegelt mit Unserm Kayserl. anhangenden In-
siegel, der gegeben ist in Unser Stadt Wien, den dten Tag Monats Decembr.,
nach Christi Unsers lieben Herrn und Seligmachers Gnadenreichen Geburt, im
1686sten, Unserer Reiche des Römischen im 29sten, des Hungarischen im 32sten,
und des Böheimischen im 31. Jahr.
Leopold.
Vt. Leopold Wilhelm, Graf
von und zu Königs Egg.
Ad mandatum Sacr® Oxesar.
Majestatis proprium.
Frantz Martin von Menßhengen.
vM.
Sachsen -Gotha- und Meiningischer Hauptrecess vom 8. Juni 1681.
(Saalfelder Recessbuch Nr. 20).
Im Nahmen der Hochgelobten Dreyfaltigkeit sey hiermit kund und zu wissen:
Demnach der Weyland Durchleuchtigste Fürst und Herr, Herr Ernst, Herzog zu
Sachsen, Jülich, Cleve und Berg, Landgraf in Thüringen, Marggraf zu Meissen,
Gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Marck und Ravensberg, Herr zu
Ravenstein etc. im Jahr 1675. am 25. Martii diese Zeitlichkeit gesegnet und mit
denen im Leben besessenen sämtlichen Landen, nehmlich denen Fürstenthümern
Gotha, Altenburg und Coburg zusamt dem Hennebergischen Landes-Antheil, und
allen dazu gehörigen Hoheiten und pertinentien, so wohl aller übrigen Erb- und
Verlassenschaft, Ihrer Fürstl. Durchl. geliebte Herren Söhne, die auch Durch-
leuchtigste Fürsten und Herren, Herrn Friederichen, Herrn Albrechten,
Herrn Bernharden, Herrn Heinrichen, Herrn Christianen, Herrn Ern-
sten, und Herrn Johann Ernsten, Herzoge zu Sachsen, Jülich, Cleve und
Berg, etc. tot. tit. befället, vorher aber beedes in einem Testament sub dato
31. Aug. im Jahr 1654. als darauf in einer so genannten Regiments - Verfassung
am 9. Nov. 1672., dann ferner in einer Erleuterung derselben am 27. Aug. 1674.
die Fürst-Väterliche Verordnung gemacht, daß höchst ernante Ihre Fürstl. Durch-
leuchtigkeiten bei solcher gesamten Verlassenschaft, so lang möglich, in Gemein-
schaft verbleiben, der jedesmahlige Aelteste Herr Bruder oder künftige Vetter
die Landes-Regierung und Directorium in gesamtem Nahmen dabey führen, Sie