Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

19 Einleitung. 19 
Ernst erhielten die Aemter Volkerrode, Koburg, Heldburg, Eisfeld, Römhild, 
Lichtenberg, Veilsdorf, Sonneberg, Salzungen, Krainberg, Gerstungen, Hausbreiten- 
bach, Treffurt, Kreuzburg, Eisenach, Tenneberg, Gotha und Allstedt zur Hälfte 
nebst den Klöstern Münchröden, Sommerfeld und Allendorf und den Städten 
Koburg, Pössneck, Hildburghausen, Rodach, Eisfeld, Römhild, Sonneberg, Neu- 
stadt a. d. Heida, Heldburg, Ummerstadt, Schalkau, Salzungen, Treffurt, Kreuz- 
burg, Eisenach, Gotha, Allstedt (halb). Diese beiden Brüder regierten zuerst 
gemeinsam, dann theilten sie am 4. Dec. 1596 ihre Besitzungen, Johann Kasi- 
mir erhält Koburg, Johann Ernst Eisenach. Ersterer starb 1633 kinderlos, 
letzterer ebenso 1638. Damit war die fränkische Linie, wie man sie im Gegen- 
satz zur thüringischen nannte, wieder erloschen. 
Stifterderthüringischen Liniewar Johann Wilhelm, der zweite 
Sohn Friedrichs des Grossmüthigen. Bei seinem 1573 erfolgten Tode 
blieben seine Söhne Friedrich Wilhelm I. und Johann in gemeinsamer Regierung, 
vertragsweise waren indessen dem älteren Bruder allein die Regierungsgeschäfte 
überlassen. Sie vergrösserten ihre Besitzungen durch das Amt Oldisleben und 
durch die erfurtischen Pfandämter Mühlberg und Tonndorf. Unter ihnen fand 
auch der Anfall der gefürsteten Grafschaft Henneberg statt, nachdem der 
gefürstete Graf Georg Ernst 1583 ohne Nachkommenschaft verstorben war. 
Dieser Anfall gründete sich auf eine 1554 errichtete Erbverbrüderung und auf 
eine dem Herzog Johann Wilhelm 1573 vom Kaiser Maximilian II. ertheilte und 
durch Beleihung bekräftigte Anwartschaft. Weil indessen Kurfürst August von 
Sachsen auf 5/,, der Grafschaft Anspruch machte, ebenfalls gestützt auf kaiser- 
liche Zusicherungen vom J. 1573, so wurden die hennebergischen Lande (ausser 
den würzburgischen Lehengütern und der an Hessen fallenden Herrschaft Schmal- 
kalden) in kurfürstlich und herzoglich sächsischen gemeinsamen Besitz genommen, 
auch eine gemeinschaftliche Regierung zu Meiningen errichtet. Diese Gemeinschaft 
dauerte bis zu dem Haupttheilungsrecess vom 9. Aug. 1660, wodurch die beiden 
Linien sich in die angefallenen Lande theilten !). 
Herzog Friedrich Wilhelm I. (} 1602) hinterliess drei Söhne: Johann Philipp, 
Friedrich, Friedrich Wilhelm U. Diesen überliess ihr Oheim Herzog Johann in 
einem Vertrage vom 13. Nov. 1603 die Aemter Altenburg, Ronneburg, Eisenberg, 
Bürgel, Dornburg, Kamburg, Heusdorf, Rossla, Roda, Leuchtenburg, Saalfeld, Zelle, 
Hardisleben, Allstedt (halb) nebst den Städten Altenburg, Schmölln, Lucka, Ronne- 
burg, Eisenberg, Dornburg, Kamburg, Sulza, Roda, Bürgel, Saalfeld. Er selbst 
behielt zu seinem Antheile die Aemter Weimar, Jena, Ringleben, Kapellendorf, 
Ichtershausen, Wachsenburg, Reinhardsbrunn, Georgenthal, Schwarzwald, Königs- 
berg und Oldisleben nebst den dazu gehörigen Städten. Die drei Herzöge Jo- 
  
Aemter, besonders nach den Dominialeinkünften, welche man mehr oder weniger berichtigt auch bei 
allen folgenden Theilungen in der sachsen-ernestinischen Linie zu Grunde gelegt hat. Sehweitzer 
a.a. O. 8. 5. v. Hellfeld, Beiträge zum Staatsr. Thl. DI Nr. 2 8. 29. 
1) Die gründlichste und ausführlichste Geschichte des hennebergischen Anfalls findet sich in der 
diplomatischen Geschichte des gräflichen Hauses Henneberg (v. Bchultes). Hildburgh. 1791. Th. 13. 
8. 324. 
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