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Napoleon nach einer mehrtägigen Unthätigkeit,
welche das Ungehenere, jene beispiellose Zerstorung der
alten Kaiserstadt herbeigeführt haben mag, gebot schnell
die verlorne Spur des Feindes aufzusuchen. Bedeutende
Abtheilungen zogen unter Bessieres zur Beobachrung
nach Oesna; Murats Reiterei nach Podol, von wo
aus sie den Russen an die Pachra folgten. Und wie
immer waren auch hier die Ueberreste der bayerischen
Chevanrlegers-Regimenter 1 und 2, jetzt noch 80 Pferde
stark, so wie 50 Sachsen, an der Spitze des Vortrabes.
Am 28. September hob Kutusow sein verschanztes
Lager bei Krasnoe-Pachra auf und ging (bis 2. Octo-
ber) nach Tarutino zurück. Am 6. October aber nahm
er ein Lager hinter der Nara, zwischen Tarutino und
Lataszewo ein. Mbrderische Gefechte fanden nun öfters
statt, wie bei Czerokowo, in der Nähe von Krasnoe-
Pachra (20. September.) Denn da sich General Milo-
radowitsch gedrängt von Murats Vortrab sah, griff
er diesen an. Miloradowitsch zog zwar den kür-
zern, aber brachte auch seinem Gegner beträchtlichen
Verlust bei, der die wenige Reiterei unter dem Major
Grafen Lerchenfeld noch mehr schwächte, als sie in
den Vorderreihen der Tapfern focht. Oie Franzosen ver-
loren den General Terrier. Eben so blutig ward der
Tag bei Winkowo (4. October), welcher abermals die
Zahl der Bayern minderte. Hier war es auch, wo sich
der Franzosen 5te Heertheil mit Murats Reiterei ver-
einigte und zwischen Winkowo und Tarutino aufsiellte.
Während dem war Marschall Ney nach Bogpyrodök ge-
zogen; der Vicekdnig von Jtalien bei Moskau ge-
lagert, mit bedeutenden Entsendungen nach verschiedenen
Richtungen. So hatte z. B. Prinz Eugen seine Vor-