396 I. Paotum primogeniturae waldecsense vom 19. Juli 1685, 26
primogenitur& und sonsten darinnen enthalten Uns nicht allein durch Dero samt
Räthe gestriges Tages, sondern auch anheute Persönlich vorgestellet haben, das-
selbe auch darauf von Uns in allen seinen Clausulis und Punctis also angenom-
men, gut gefunden und approbiret worden, allermassen, offt höchstgedachte Ihro
Fürstliche Gnaden und Hoch-Gräffliche Excellentz in Unser Gegenwart vorge-
setzten dato solches unterschrieben und untersiegelt, auch beede Herren Gebrü-
dere Graff Friederich und Henrich Wolrad Graften zu Waldeck Hoch-
Gräffliche Gnaden Gnaden, dieses Pactum und darin verfassetes Jus Primogeni-
tur, samt andern dabey verordneten Posten anzunehmen angelobet, und mit
würcklichen Eyden darauf deme in allem nachzukommen, beschworen haben, sol-
ches bekennen Wir mit eigenhändigen Unterschrifften, und beygedruckten re-
spective Adelichen Pittschafften und Unsern gewöhnlichen Signeten. So gesche-
hen Arolsen den zwölfiten Junii Eintausend sechshundert achtzig und fünff.
(L. S.) Caspar Christoph von Gaugreben.
. Georg Ebert von Dalwig.
Jast Philipps Meisenbuch.
Wegen Corbach.
Johannes Knieper. (L.S.) Frantz Ladagen.
Wegen N. Wildungen.
Johann Daniel Osterholt. (L. S.) Otto Alberti.
Wegen Mengeringhausen.
(L.S.) Johann Becker. (L. S.) Friederich Suden.
Wir Christian Ludwig, Graff zu Waldeck und Pyrmont, Ihro Römisch-
Kayserlichen Majestät Reichs-Hoff-Rath, General-Feld-Zeugmeister und Obrister
zu Fuß: Uhrkunden und bekennen hiermit:
Demnach Wir Uns zwar zur Gnüge und wohlerinnern, welchergestalt zwi-
schen Ihro Fürstliche Gnaden zu Waldeck und Uns unter dato den 12ten Junii
1685. ein gewisses Pactum reciprocum super modo succedendi in hiesiger Graff-
schafft Waldeck, wie nehmlich und auf was Weise bey ereignenden künfftigen
Fällen die Succession und Regierungs-Form reguliret werden solle, mit Zuziehung
derer Deputirten, von Unserer getreuen Ritterschafft und Städten aufgerichtet,
eingangen und beliebet worden, dabei aber unter andern der Vorbehalt gesche-
hen, daß dasselbe Pactum nach Gelegenheit und Gutfinden von sämtlichen Pa-
ciscenten zu verbessern erlaubet und ohnverwehret seyn soll: Und dann seit deme,
nach erfolgtem frühzeitigem Absterben, Unsers damahls Aeltesten Sohnes Graff
Friederichs Lbd. wohlseeligen Gedächtniß, Wir bey Uns forderst betrachtet
und erwogen haben, wasmassen der bey ermeldtem Pacto reciproco und darin-
nen confirmirtem Erb-Statuto intendirte Zweck von Conservation und Vermeh-
rung des Lustre vom Hauß viel füglicher mögte erreichet und obtiniret werden,
wenn an statt in demselben beschehene Verordnung auf zwey regierende Herren
oder Successoren in der Grafischafit Waldeck nur einem und zwar dem Acltesten
nach Art der Primogenitur, das Recht der Succession zugeleget würde; Zumah-