Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

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fasste also die südwestliche Schwabenalb, deren höchste und rauheste 
Striche um den etwas über 1000 Meter hohen Oberhohenberg liegen. Ferner 
begriff die älteste Grafschaft einen Theil des von dem Fusse des Albrandes zum 
Neckar laufenden Stufenlandes (darauf Spaichingen, Schömberg, Balingen, Bins- 
dorf, Haigerloch, Hechingen), sodann insbesondere auch den Landstrich, welcher 
sich von der Zollernburg einerseits über Haigerloch und Rotenburg, andrerseits 
das Steinlachthal hin bis in die Gegend von Tübingen zum Neckar erstreckt; 
endlich gehörte dazu das Donauthal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen, diese 
beiden Städte ausgenommen. Dieses sehr ansehnliche, fast völlig arrondirte 
älteste Territorium des Hauses Zollern bestand in der Hauptsache aus der vom 
Reiche zu Lehen gegangenen Grafschaft um die Burgen Zollern und Hohenberg, 
ferner aus einem zweiten grossen Lehen von dem Bisthum Bamberg, welches 
den Landstrich um das Schloss Rotenburg umfasste, sicherlich aber auch aus 
reichen Allodien. (Instructive Karte in L. Schmids Monum. Hohenbergica). 
Nach den obengenannten Burkard und Wezil erscheinen in den Urkunden 
der nächstfolgenden Zeit Graf Friedrich von Zollern (de Zolra) und Adelbert 
von Zollern (de Zolro); letzterer besonders genannt als Mitstifter des Klosters 
Alpirsbach im Schwarzwald. Als Nachkommen jener ersten Zollern wird wäh- 
rend der nächstfolgenden Zeit eine ansehnliche Zahl von Grafen und Gräfinnen, 
Klerikern und Rittern genannt. Am Schlusse des XII. Jahrh. um 1170 
blühte das Haus Zollern, von weitern Gliedern abgesehen, welche wir über- 
gehen, in zwei Häuptern, Friedrich und Burkard, welche mit den 
hohenstaufischen Kaisern Friedrich I. und Heinrich VI. häufig in den Annalen 
des deutschen Reiches genannt werden. Dieselben theilten die Besitzungen ihres 
Hauses so, dass Friedrich die bis dahin gemeinsam gewesene Stammburg 
Zollern mit den um dieselbe her und östlich davon auf dem Plateau der Alb 
gelegenen Theile der Grafschaft, hierzu den nördlich sich anschliessenden Bezirk 
um die Steinlach bis in die Gegend von Tübingen herab, ferner die Schalks- 
burg mit der dazu gehörigen Herrschaft (Oberamt Balingen), endlich im Donau- 
thal Burg, Stadt und Herrschaft Mühlheim erhielt; Graf Burkard dagegen 
fiel die Burg Hohenberg nebst dem südwestlichen und südlichen Theil der 
Schwabenalb, somit der Landstrich zwischen Spaichingen, Schömberg, Ebingen 
und der Donau, ferner im Donauthal das Städtchen Friedingen, die Burgen 
Kallenberg, Wildenstein und Falkenstein, sodann das Schloss Rotenburg mit Zu- 
behör (Oberamt Rotenburg) zu, endlich auch Stadt, Burg und Herrschaft Hai- 
gerloch, ein Besitzthum, um das jedoch später zwischen beiden Linien viel ge- 
stritten wurde. 
Burkard (1170—1192) wurde der Stifter der hohenbergischen 
Linie, die sich nach der Festung Hohenberg am Neckar nannte Zwar 
wurde von dieser Linie zum abwechselnden Gebrauche noch der Zollernsche 
Stammnamen beibehalten, auch werden Glieder derselben nach den in ihren Be- 
sitzungen belegenen Burgen „von Rotenburg“ und „von Haigerloch“ ge- 
nannt, ihr regelmässiger Familienname ist aber „von Hohenberg“. Der be- 
rühmteste Sprössling dieses Geschlechts ist Graf Albrecht II. der Minne-
	        
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