656 V. Dispositio Fridericiana über künftige Landestheilung etc. 122
lande vnd teil gehoren vnd beleiben alle uorgeschribene Slosz, lehen, Geistliche
oder Werltliche, Herschefte, Gerichte, Wiltpenn, welde, forste, Merckte, dorffer,
weyer, Geleyte, Zolle vnd alle ander ere, wirde vnd gut, wie dieselben namen
gehaben vnd gewynnen mugen, nichtis auzgenomen, die in yettwederm teyl sein
gelegen. Auch sal der teil also geschehen: welches lant oder welcher teil
pesser wer, dann der ander, So sal dem pessern teil abgeuomen, vnd dem
mynnern teil zugegeben werden mit Slossen, Gutern und Nuczen, die dem andern
lande vnd teil, den zugegeben sal werden, allergelegentlichste vnd dem andern
teil vnschedelichte sein, nach Rate vnd heisse der fursten, herren vnd unserr
Süne Rate, oder dez merern teiles vnter yn, die sie zu denselben zeiten vnge-
uerlichen dapey gehaben mügen. Mit namen sal der Weinzehende zu Wisem-
brunne vnd die weingulte zu kiczingen zu dem obern lande gehoren. Die weile
auch die obgenanten vnser Süne vngeteilet sein, So sal irr einer on den andern
dheinerley ledig vnd verfallen gut nicht leihen, noch dheinerley erblich gut ver-
geben. Waz sie auch lehen auzwendig dem lande leihen, dieselben sullen sie
beide mit einander vnd einer on den andern nicht leihen. Mit namen so haben
wir geteidinget vnd geredet, Daz die Burggrafschafte, daz Gerichte vnd Zolle
daselbest, vnd alle dorfler vnd guter, die zu derselben Burggrafschaft gehoren,
bei den vorgenanten unsern Sunen , vngeteilet sullen beleiben, Auzgenomen
beider Welde zu Nuremberg, die mit allen nuczen und Wiltpenn bey dem nydern
lande beleiben sullen; Doch mügen die von Beyerstorff Zymmer holczes ir not-
durfte auz dem Walde in sant Sebaldes pfarre uff dem lande gelegen, nach
eines forsters Rate nemen vnd hawen. Auch sal der wiltpann uff dem Mark zu
Beyerstorff zu dem obern lande vnd teil gehoren. Vnd welcher Herre oder sein
Jeger ufi dem seinem lesset, derselbe herre oder sein Jeger mugen den hunden
wol gerennen vnd nachfolgen in dez andern herren wiltpann, vnd daz sal einer
dem andern nicht weren. Welcherley Bergwerg auch in wnsern landen zu disen
zeiten sein, oder kunfticlichen dorynnen von Gotlichem gelucke funden wurden,
In welchem lande oder teil daz wer, dieselben Bergwerg vnd waz nucze dauon
mugen geuallen, dieselben sullen auch beider vnserr Sune sein vnd von in vn-
geteilet beleiben. Wenn auch daz geschehe, daz vnser Sune geteilet hetten, So
sullen in beiden iren teilen alle ire Slosz vnd auch offene hewser, die yettwederm
mit teilen an sein geuallen, irr ieglichem gewarten vnd offenn sein zu allen iren
noten, kriegen vnd gescheften, als ofte sie dez bedurfien, geleicher weise, als
dem selber, dem die Slosz mit teilen sein zugeuallen. Auch sal vnserr Sune
einer dem andern getrewlichen zu allen seinen kriegen und stoszen mit sein-
selbes leibe, mit volk zu Zugen, zu Geseszen oder zu teglichen kriegen uff sein-
selbes koste sein beholfien, wie daz dem andern allernuczlichst ist, oder im zu
denselben seinen kriegen mag behelffen, genuczen vnd awzgetragen on geuerde.
Wurde auch ein Slosz oder mer gewunnen in dem nydern lande, darzu der obere
dem nydern Herren wer beholfien, Alsofte daz geschehe, daz solte demselben
herren dez nydern landes beleiben: Also, daz derselbe herre zwen seines Rates
dorzu geben solten, Vnd wie die vier dasselbe Slossz nach iren trewen schaczten
vnd achtenn an gelte, dasselbe gelt halbes sal derselbe nyder herre dem obern
herren geben vnd bezalen in der Jaresfriste, als daz Slosz gewunnen ist worden;