123 vom 19. Mai 1385. 657
Wer aber, daz die vier sich dez nicht vereinen mochten, dez solten dieselben
vier einen geleichenn Obenman nach iren trewen zu in nemen, Vnd wie die
funfe, oder der merer teil vnter yn also achten vnd schaczen wurden, dapey sal
ez beleiben, Vnd dornach daz halbeteil vergolten werden, als oben stet geschriben.
Wer aber, daz ein Slosz oder mer gewunnen wurde in dem obern lande, dorzu
der nyder dem obern wer beholffen, als oft daz geschehe, daz solte demselben
herren dez obern landes beleiben: Also, daz derselbe herre zwen seines Rates
vnd der nyder herre auch zwen seines Rates dorzu solten geben, vnd wie die
vier dasselbe Slosz nach iren trewen schaczten vnd achtenn an gelte, dasselbe
gelt halbes sal derselbe Ober herre dem nydern herren geben vnd bezalen in
der Jaresfriste, als daz Slosz gewunnen ist worden. Wer aber, daz sich die vier
dez nicht vereynen mochten, So solten dieselben vier einen geleichenn Obenman
nach iren trewen zu in nemen, Vnd wie die funfe oder der merer teil vnter in
in also achten vnd schaczen wurden, dapey sal ez beleiben, Vnd dornach daz
halbe teil vergolten werden, als oben geschriben stet. Wenn auch beide herren
einer dem andern zu dinste oder in irr beider geschefte zu felde komen, Waz
sie dann gefangner gewunnen, dieselben gefangenn sullen vnter sie geteilt wer-
den nach anzale gewappenter lewte, die yeglicher uf! dem felde hat. Auch
haben wir geteydinget: Waz vnser vorgenanten beide Süne mit einander gewin-
nen, ez sey von Weiben, oder sust wie daz gewunnen wirdet, ee daz sie mit
einander geteilt haben, geleich mit einander teilen sullen. Geschebe auch, daz
der vorgenanten vnserr Sune einer nach der teilunge eine Slosse oder mer
wurde verseczen oder uerkummern, als oft daz geschehe, dasselbe sal er dem
andern seinem Bruder vier wochen vor des satzes zeit lassen wissen vnd an-
bieten; Mag er dann uff dasselbe Slosz souiel geltes geleihen, dorumb er daz
andern lewtein wil verseczen, So sal er im dez vor andern lewten gunnen, an
sich in saczes weise zupringen. Wer auch, daz irrer einer, welcher daz wer,
nach der teylunge Slosz oder guter, wie die genant weren, wurde verkauffen,
dieselben Slosz vnd guter sal er vor dez kaufles zil ein vierteil Jares den an-
dern anbieten; Wolte dan der ander vnser Sune souiel geltes als ander lewte
dorumb geben, so sal er im desselben kaufies vor andern lewten gunnen. Wenn
auch die uorgenant zeit saczes oder kauffes wer uergangen, als oben geschriben
stet, Vnd zu yeglicher zeit der ander Bruder zu den Slossen oder guten mit
kauffen oder seczen mit gelt, als oben geschriben ist, nicht mochte kumen, So
mochte dornach (der ander Bruder, der also uerseczen oder verkauffen muste,
seine Slosz oder guter wem er wolte uerseczen oder verkauffen. Wolte auch
einer teil den andern nicht verwiss(en), er verkaufiet im zu schaden oder zu vn-
willen, Dasselbe sal der, der da verkaufiet, mit dem rechten beweisen, daz in
not dorzu dringe, daz er uerkauffen musse, on allerley geuerde. Mer haben wir
zwischen den obgenanten vnsern Sunen geredet vnd geteydinget: Wer, daz nach
der teylunge ir einer sturbe vnd abgienge vnd Sune hinter im liesze, einen oder
mer, So sal der ander vnser Sune, der in dem leben beleibet, derselben Sune
oder Sunes herschefte, lande, lewte vnd gute getrewer vormunde sein, alslange
biz sie zu iren oder seinen tagen kumen; Wer aber, daz der dickgenanten
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