Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

125 VI. Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I, 659 
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Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I. vom Freitag nach 
St. Bonifacii [17. Mai] 1437. 
(Aus dem königlichen Hausarchive zu Berlin.) 
Wir Fridrich von Gotes Gnaden Marggraue zu Brandburg, des Heiligen 
Romischen Reichs Ertzkamrer und Burggraue zu Nurnberg Bekennen und thun 
kunt offenlich mit diesem Briefe allen den, die ihn sehen, horen oder lesen, daß 
Wir von Vetterlicher Trewe und Ordenung, natürlicher Liebe, die Wir haben zu 
den Hochgebohrn Fursten Unsern lieben Sohnen Johannsen, Friderichen, Albrech- 
ten und Friderichen, Marggrauen zu Brandburg und Burggrauen zu Nurnberg zwi- 
schen denselben Unsern Sünen mit Ihrem gutem Willen wissen und Wortte beret 
und beteidinget haben durch Besserunge, Fride, Nützes, Aufnehmen und Mehrunge 
willen Ihr selbst, Unser und Ihrer Lande Leute und Güter, als hernach von Wortte 
zu Wortten begriffen ist und geschrieben stet in diesem Briefe, wann Sich die 
egnanten Unser drey Sone, Johans, Friderich und Albrecht des selbst Bruderlich 
mit einander voreynet und sich mit sambt Uns des Jungsten Unsers Sones Marg- 
graff Friderichs darinnen gemechtiget haben und solcher Teylunge, Ordenung und 
Satzunge mit rechter Willkur und freyem guten Willen und Vorbetrachtunge auf 
Uns gangen und komen sein, wie Wir sie alle Vire setzen, orden und teylen, 
daß sie Uns des ane allis widdersprechen gefolgig und gehorsam sein sullen und 
wollen, als sie uns das dann zu haltten zu thun und zu vollfuren, mit hant- 
gebenden trewen gelobt geredt und versprochen haben. 
Zum ersten haben wir beret, beteidinget, geordent und gesatzt, ob geschee, 
da Gott lange vor sey, daß wir mit tode abegingen, so sullen die landt in der 
Marckt und das Marggrafthum mit der kur, auf die obegeschriben unsere Sone 
Friderichen und Friderichen komen und gefallen, doch daß unser Sun Friderich 
der elter die kur habe sein Lebtage, und sich des Heiligen Romischen Reichs 
Ertzkamrer nach unserm tode schreibe und nicht sein Sone nach seinem tode, 
Sunder die kur und egeschribener tittel soll nach seinem tode auf unsern Iung- 
sten Son Marggraff Fridrichen, ob der anders lebt, komen und fallen von den 
andern ungehindert, der dann die kur und tittel auch sein lebtage innen haben 
sol und nach des tode soll dann die kur und tittel auf den eltsten Son unsers 
Sons Marggraff Friderichs des eltern, ob er einen werntlichen Son ließ, komen 
und fallen. Wann sich derselben kur-tittels und wirdikeit unser Son Marggraff 
Iohans mit willen ergeben hat, und dasselbe Marggraffthum zu Brandburg soll 
also geteilt werden und sein, daß die Newe Marck, die Uker und das landt zu 
Sternberg mit ihren zugehorungen ein teil sey, so soll die alte-Marck und die 
Prignitz mit Ihren Zugehorungen der ander theil sein und die obegeschrieben 
beide Landt und teyl mit allen iren Herlickeitten, Herschafften, lehen und zuge- 
horungen sullen nach unserm tode den obgenanten unsern Sönen Friderichen und
	        
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