Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

660 VI. Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I. 126 
Friderichen und Iren männlichen Leibeserben zugefallen sein und bleiben, ane 
alle Hindernusse ander unser Söne, Irer Bruder und Irer Erben. Doch also, 
daß dieselben unser Söne Friderich und Friderich von datum dieses briefes uber 
sechtzehen Jar kein teylunge der obgeschriben lande der Marck thun sullen in 
kein weiß, wenn aber die sechtzehen Jar gantz vergangen sein, wollen dann die- 
selben unser Süne Friderich und Friderich oder Ir menlich leibßerben nicht 
lenger mit sulchen landen bie einander bleiben, So mugen und sullen sie alsdann 
ein teylunge derselben landen in obgeschribener maaß, auf ein loß thun und was 
dann Ir iglichem egenannten unseren Sunen Friderichen und Friderichen oder 
Iren menlichen leibßerben, das loß an den obgenanten landen und teilen gibt und 
zugefallet, dapey soll Ir iglicher alsdan bleiben und die teylunge soll also ge- 
scheen. Welchs landt der Marck oder welcher teyl besser were dann der andere, 
so soll dem bessern teil abgenomen und dem mynnern teyl zugegeben werdde mit 
Slossen, Steten, gutern und nutzen, die dem andern lande und teile dann zuge- 
geben soll werdden allergelegenst und dem andern teyl aller unschedelichst sein 
nach Rate prelaten, Herren, Mannen und Stetten der Marck zu Brandburg oder 
des merern teyls unter In, die sie zu denselben zeiten ungeferlichen dabey ge- 
haben mugen. 
Wer auch, daß wir mer Sloß, Stete oder Gutere bey unserm Leben kauffen 
wurdden oder wie die von Gnaden oder sunst zu unsern handen und gewalt 
komen, in den lannden der Marck zu Brandburg, die alle sullen von den obge- 
schrieben unsern Sonen Friderichen und Friderichen nnd Iren Menlichen leibeB- 
erben geteylt werdden und bleiben zu dem lande und in dem teil dorinnen und 
dabey sie gelegen sein, doch das der Herr, in des lannde oder dapey sulch Sloß, 
Stete, oder gutere gelegen wern, dem andern herren seinen halben teil mit geltte 
oder andern Slossen oder gutern, die dem andern herren gelegen sein, außrichten 
in Jaresfriste, nach Erkentnuß vier Irer Rete, der iglicher zwen dortzu geben 
sol. Wer abir, daß die Vier sich des nicht voreynen mochten, des sullen dieselben 
Vier einen gleichen Oberman, noch Iren treuen zu In nemen, und mochten sie 
sich des Obermans nicht voreynen, so sullen altzeit die andern Ir Brudere oder 
Ir Vettern einen Obman In geben, oder Ir Brudere oder Vettern einer sol selbst 
ein Obman sein, und wie die funff oder der merer teil unter In dann daß also 
achtten und schatzen werdden, dapey so sol es bliben, und dornach das halbteyl 
vorgoltten oder widdergelget werdden, wie obegeschriben stet. Auch sullen zu 
iglichen obgeschriben lande und teile gehoren und bleiben alle Sloß, lehen, geist- 
lich und werntlich herrschafft, Gerichte, wiltpan, welde, heide, Forst, merckte, 
Dorffer, weyer, Sehe, wasser, Geleite, Zcolle und alle ander Ere, herlickeit, Wurdde 
und gut, wie dieselben namen haben und gewynnen mugen nichts außgenomen die 
in idtweddern teilen gelegen sein, doch daß wir unser lebetage macht und gewalt 
haben und behaltten alle lehen geistlich und werntlich und auch besunder alle 
vorfallen lehen in der Marck zu leihen ungehindert von den obgeschrieben unsern 
Sonen Friderichen und Friderichen und Iren erben, außgenomen, was wir den- 
selben Unsern Sonen in unsern besundern Briefen an unser stat zu leihen gegunt 
und erlaubet haben on alles geverde.
	        
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