662 VL Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I. 128
süne Friderichs und Friderichs ungehindert von den andern seinen bruder und
seinen erben, ane alles Geverde.
Auch von der landt zu wenden und ander herrschafft wegen, die dann von
der Marck zu lehen geen, ob die zu der Marcke komen oder gefilen; so behaltten
wir pey uns, daß zwischen den egenanten unsern sonen Friderichen und Fride-
richen und Iren erben zusetzen, oder die andern unser sone haben des nach
unserm tode macht, sulchs zwischen denselben unsern Sonen Friderichen und
Friderichen und Iren erben zu orden ane alles Geverde. Geschee auch, das der
vorgenanten Unser Sone, Friderich und Friderich oder Ir Erben Ir einer ein
Sloß oder mehr vorsetzen oder verkummern wurdde, mit allir seiner nutzunge
auf ewige Widderlosunge, so sol der ander Unser Son oder sein Erben altzeit
macht haben sulch Sloß umb sulch Sumen Gelts an sich zu bringen, doch das
Er dem andern brudere und seinen Erben vor verschreibe und gewißheit thue
In einer ewigen lösunge daran zugestaten ane alle Widderrede.
So sullen auch der egenanten Unser Sone keyner, noch Ir Erben kein
Sloß, Stat oder gutere auf einen vall nicht versetzen in kein weiß, sunder
altzeit, ob es zu einer sulchen köme, ewige losunge daran behalten, oder das zu
tode oder Urtet verkauffen.
Wer auch daß Ir einer, welcher das wer, sloß, Stete oder gutere wie die
genant weren, verkauffen wolt, dieselben sloß, Stete, oder gutere sol Er vor des
Kaufizyl ein halbes Jar dem andern Herrn anbieten, wolt dann der ander
Unßer Son so viel gelts, als ander leute darumb geben, so sol Er Im desselben
kaufs vor andern leuten gunnen, wenn auch die vorgenante Zeit des kauffes
vorgangen were, als obgeschriben stet und zu iglicher zeit der ander brudere
zu den slossen oder guten mit kauffen mit geltt als obgeschriben ist, nicht
komen mochte, so mochte dornach der ander egeschriben brudere der also ver-
kauflen muste, sein sloß oder gutere wem er wolt vorkauffen. Wolt auch ein
teil den andern nicht vorwissen, er vorkauffte Im zu schaden oder zu unwillen,
dasselbe soll der, der da verkaufft, mit dem rechten beweisen, das Im not dortzu
dringe, das Er vorkauffen muße, ane allerley geverde.
Wir haben auch zwischen den obgenanten Unsern Sönen Friderichen und
Friderichen beret und beteydinget, wer das Ir eyner sturbe oder abeginge und
Sone hintter Im ließe, einen oder mehr, so sol der ander Unßer Sön, der im
leben bleibet, derselben Süne oder Sönesherrschafft, Wirdigkeit, Lannde, leute
und Gutere getreuer vormunde sein, als lange biß Sie zu Iren oder seinen tagen
Achtzehen Jar alt komen. Wer abir das Unser obgenanter vier Sohne eyner
oder mehr bie Unserm leben mit tode abegingen, wiewol wir inntzund sulch ob-
genante teilunge gesatzt haben, so sullen und wollen Wir macht haben, des
oder derselben teil furpaß zu orden, zu machen und zusetzen, was den andern
unsern Sünen, die im leben bleiben, oder Iren Erben an sulchen fellen, noch
Unsern tode volgen und werdden solt.
Wer abir, das nach Unserm tode Unser egenanten Süne, Friderich und
Friderich einer abeginge und nicht Söne einen oder mer hinter Im ließ, oder
ob Er Sone ließ, gingen dann dieselben Sone auch abe, also das sie Erben