666 VI. Das Testament des Kurfürsten Friedrichs I. etc. 132
auf dem sloß und behältnuß zu Tangermunde bleiben und sein zu ewigen zceiten
doch das man dem andern herren der neuen Marck die vidimus gebe untter des
Reichshofgerichtes Insigel Wer abir das der herr der neuen Marck oder sein
erben sulcher briefe zu seiner notdorfit geprauchen wolt so solt Im der herr der
altten Marck sulch briefe altzeit zu seiner notdorfft leihen und schicken doch
wenn er oder sein erben die genutzen so sullen sie alsdan dieselben briefe zu-
stundan widder gein Tangermunde in die behaltnuß antwurtten unvertzogenlich
und ane allis geverde. Wan sie uns sicher beduncken zu sein, zu Tangermunde
dann in andern unsern Slossen; Auch was sunder briefe zu igliches lande ge-
horen die sol und mack Ir iglicher selbst behaltten noch seiner notdorfit und
besten wie In gut beduncket. Auch sol allis heiligthum und die Gefäß von
golde silber und anderm dorjnnen das heiligthum mit zirheit gemacht und intzund
auf dem Sloß und Stifte Tangermunde ist und hirfur darauf käme oder gemacht
wurdide auch alle meßgewant pucher und ander zirheit gotliches dinstes daselbst
nu auf dem Sloß und Stiffte Tangermunde und beheltnuß daselbst ewiglich
bleiben unverrucket und unverseret, der herschaft und den landen zu eren und
zu wirdden, und das sol In allen gemein sein ane allis geverde. Auch sullen
die egenanten unser vier Sune aneinander getreulich und fleissiglichen furdern,
und Ir einer den andern nicht hindern widder mit wortten noch mit wercken
heymlich noch offenlich sunder ob Ir einem ichts auffersteen wolt, dortzu sol Ir
einer dem andern getreulichen helffen raten und furderlichen sein gleicherweiß
als es Im selbst zusteen solt, ane allis geverde. Auch umb alle lehenpucher
Register und schultpucher, die sol man alle abeschreiben und iglichem herren
der ein abeschrifft geben daß er sich dornach nach seiner notdorfit gerichten
muge. Auch umb unser deutsche leßpucher, die wollen wir bei unserm leben
obgotwill an ein stat oder closter orden und schicken da sie allwege bleiben,
und da nicht verruckt werdden sullen doch welcher der obgenanten unser Sune
einer oder mehr die abeschreiben woltten lassen den sol man die leihen doch
das er vor ein gewißheit thue, sulche pucher in einer benanten zceit widder an
sulche stat oder closter widderzuschicken und zu antwortten dahin wir die orden
und schicken werdden. Auch sullen die obgenanten unsere vier Sune und Ir
erben unser gescheffte und letzten willen wie und was wir also schicken vol-
komlichen haltten und außrichten und kein einfelle noch Irrunge dorein thun
sullen, in kein weiß ane allis geverde.e Auch wollen wir unser lebtage der ob-
genänten unser lande der Marck zu Brandburg des Burgrafthumbs zu Nurnberg
des birges und zu Francken herre und gewaltig sey von den obgenanten unsern
Sunen und allen Iren erben ungehindert und ane allis geverde. Und die obge-
schrieben artikel und teylunge alle als die semptlichen und besundern begrifien
sein und geschriben steen haben die obgenanten unsere drey Sune, Johanns,
Friderich und Albrecht wann sie Ires alters zu Iren Tagen komen sein das sie
das wol gethun mochten gelobet mit gutem treuen und zu den heiligen gelert
eyde gesworen stete und gantz zu haltten und zu volfuren und wenn der jungste
unser Sune Marggraff Friderich zu seinem alter und tagen kummet so sol er
alsdann sulch gelubde und eyde in obgeschribner maß auch thun unvertzogenlich