Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

153 d. d. Köln an der Spree am Tage St. Matthiä 1473. 687 
obgenantn unnser Söne oder Ire erben einer dem anndern zu dinst, oder in Iren 
geschefften und sachen, zu felde kömen, was sie dann gereisiger gefangner er- 
oberten, und gewonnen, dieselben gefangen sollen untter In geteylet werden, nach 
anczal der gereysigen, die Ir yeder im velde und dabey gehabt hett, one geverde. 
Angesehen das Im Ir yeder selber für schaden stet, was aber von Bürgern oder 
gebauren gefangen, auch schatzung, prantschatzung oder annders das in ein 
küchen gehört, erobert und gewonnen wurde, sol dem bleiben der den kosten 
heldet und gibt, ongeverde. Und was nach altem herkomen der lannd an ein 
peut gehort, sol doran folgen und gefallen, on eintrag unser Söne. Die obge- 
dachten unnser lieb Söne, noch Ire erben sullen auch miteinander zu vehden 
und kriegen nicht kumen, von keinerley sach, noch von yemants annders wegen, 
sie selbst oder annder berürende, sunder ob spenn oder zwitrecht zwüschen Im 
entstunden, so sol Ir iglicher zwen seiner Rete darczu geben, und orden, und 
die zu einem yeden mal, so offt des not geschee, und zu schulden köme, an ein 
Stat derselben lannd am gelegensten zwischen den solch zwitrecht entstanden 
were, zu tagen schickn, und möchten sich die vier nicht geaynen, so sol der 
dritt Bruder ein obman sein. Wo aber der Brüder nicht mer wern, dann die 
zwen, zwüschen den die spenn und zwitrecht entstanden’weren, sol der klagend 
Bruder auß des anndern beerbten besessen Reten und mannen, in desselben 
lannden gesessen, einen obmann kiesen und nemen. Und was dann die fünff 
oder der merer teil untter In umb solch Ir spenn und zwitrecht, nach clag und 
antwort Im rechten erfinden, und erkennen ob sie sie sunst gutlich nit vertragn 
mögen, dabey sol es alsdann bleibn, und von In und Iren erben in obgeschribner 
mas also gehalten. Doch sol die rechtfertigung in der nechsten Jarsfrist geendet 
werden, ongeverlich, und kein teil dem anndern das geverlich vercziehen. Auch 
ob der obgnant unnser Sone oder Irer erben eins Ritter oder knecht, man oder 
underthanen, geistlich oder werntlich bynnen oder ausser lannds gesessen, zu 
des oder der anndern herrn, oder zu seinen, oder Irn Rittern, knechten, mannen 
oder underthanen, geistlichen oder werntlichen personen zusprechen gewönnen, 
so sollen sich ritter, knecht und mann von dem oder den anndern herrn und 
seinen rittern, knechten und mannen, vor des oder derselben herrn, dem oder 
den sie zustunden, erberen reten an recht benügen lassen. Were es aber gein 
des oder der herrn eins oder mer underthanen, Bürgern oder gebaurn, oder 
geistlichen personen, von dem oder den sol man sich an recht benügen lassen, 
an den enden und steten und in den gerichten dorinn ein yeder gesessen ist, 
und von den geistlichn an den enden do sie es pillich pflegen, und sol solchs 
nicht weiter noch zu keinem unwillen oder veintschaft wachsen, oder geczogen 
werden, in kein weise. Were es aber gegen einer gemeinen Stat, von den sol 
man sich an recht benügen lassen, von Irem Herrn dem sie zusteet, und seinen 
erbern reten und über solch obgeschriben auß trege, sol auch der herren keiner 
des anndern underthanen, weder geistlich noch werntlich inner oder (ausser) 
landes gesessen, nicht vergewaltigen, oder verunrechten, on alles geverde. Wir 
ordenn, setzen und wöllen auch, das unnser obgenantn Söne oder Ir erben keiner 
dem anndern nach seinen Slossen, Steten Lannden oder Leuten nicht stellen, 
III. 6. (10) 44
	        
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