714 XL Der Geraische Hausvertrag d. d. Onolzbach 180
mit neuen auflagenn nicht beschwerenn, sondernn damitt, wie billig verschonenn,
unnd sie bey ihren freyheitenn unndt altem Hehrbringenn gnediglich bleibenn
lassenn, auch dabey schützenn unnd handthabenn, so werdenn sie unsere freind-
liche liebe Söhne, Brüeder unnd Vettern unnd ihre Nachkommenn dahero umb
so viel mehr Gotteß gnediegenn unnd reichenn seegenn befindenn, auch zeitlichs
unndt ewigß ufnehmenn unnd Wohlfartt erlangenn. Was dan ferners unsere Chur:
unnd Fürstenthumb, auch Lande unnd Leutte betriefft, wollenn wihr, unnd ein
ieder insonderheitt so lange der Almechtiege ihme daß Lebenn friestenn wirdt,
welches zue seinem gnediegem vätterlichenn willenn stehett, derselbenn unser
inhabendenn Landenn, unndt, da unns die Göttliche Almacht mehr beschertt,
Regierender Herr seinn unnd bleibenn. Nach unserm eins oder des andernn
Todtt aber, sezenn, ordnenn unnd wollen wihr, daß es darmitt nachfolgender
Gestaltt unterschiedlich gehaltenn werdenn soll.
Nehmlich, wann wihr Joachim Fridrich Marggrafi zue Brandenburckh Chur-
fürst etc. künfftieger Zeitt, nach Gotteß willenn, mit Tode abgingenn, daß als-
dann unserm Eltestem Ehleiblichen Sohne, Marggrafi Johann Sigißmunden unnd
seinenn Mänlichenn Ehlichenn Leibeßerbenn, absteigender Lyni, ob ehr deren
nach seinem tödtlichenn Abgang hinter ihm verließe, oder in Mangell derselbenn,
dem Andernn unserm Eltestenn Sohne unnd also in Ewickeitt, der güldenn Bul-
lenn nach, alwegenn dem Churfürstenn die Marck unnd Chur Brandenburgk, wie
die in ihrenn Kreissenn begrieffenn, so wohl die altte, Mittel, Ucker unnd Neue
marck, alß auch die Priegniz, Graffschafft Ruppihn, Landt zue Sternberck, Herr-
schafftenn Cottbuß, Peiz, Zossenn, Storckaw, Beßkow unnd andere darzue gehö-
riege örtter wie ingleichem die Bisschoffthümer Brandenburg, Havelberck, Lebuß
(es würdenn dann dieselbiege zue unserer jüngern Söhne Deputats gebrauchtt)
mit allenn ihrenn Landenn, Leutten, Schlossen, Stetten, Wildtbahnenn, Zöllen,
geleittenn, Gerichtenn, Manschafftenn, Lehenschafften, insonderheitt Wernigerode,
Dernburckh, Schwedtt, unnd Vierradenn, wie auch andere Öbrickeitt, Frey-
heittenn, unnd gerechtigkeitten, unnd allenn andernn Zuegehorungenn, Geist-
lichenn unnd Welttlichenn, auch alle die Landt, Stette unnd Schlösser, mit ihrer
aller unnd ieder Ehrenn, Würdenn, Nutzen, Renten, Pachtenn, Zinsenn, Gülttenn,
Herlikeit unnd pertinentien die zue der Marckh zue Brandenburck kommen, unnd
brachtt seindt sambt dem Herzogthumb Crossenn, unnd allen erlangtenn ahn-
wartungenn nachfolgender Fürstenthümer, alß Pommern, Meckelburck, Holsteinn,
Anhaltt, Brunschweig, Lüneburckh unnd dergleichenn, welche zuvorn zum theill
vonn der Chur Brandenburckh zue Lehenn gangenn, für einen theill zue stehenn
uund bleibenn. Doch sollenn wihr, oder unsere successores in der Chur schul-
diegk sein, da solcher berürter anwartender Fürstenthümer einns oder mehr
künfftieg an die gedachte Chur Brandenburck kommenn, einem iedtwedern der
andernn Fürstenn unnd Marggrafienn zue Brandenburck, die mit gewißen Lan-
denn, Leuttenn, oder Stiefftenn nicht vorsehenn unnd doch ihres unterhalts oder
Deputats halbenn, uf die Chur unnd Marck Brandenburg gewiesenn unnd ge-
hörten, eine leidenliche erträgliche Recompens zuemachenn. Was aber Pom-