Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

88 II. Naumburgischer Vertrag zwischen August Kurfürsten zu Sachsen 88 
men, und die Fuhr-Leute, die solch Geleite umfahren, auf gemeldten Strassen, 
umtreiben, aufhalten, oder pfenden lassen, und sie gebürlichen straffen. 
Und obwohl Graf Günther zu Schwartzburg mit dem Arnstädtischen Lehen, 
an Unsern lieben Brudern, dem Hertzog Moritzen seligen, gewiesen, und Wir 
Hertzog Augustus, Chur-Fürst, bericht worden, daß unsern lieben Vettern daraus 
allerley Gezenck erfolgen möchte, haben Wir S. L. und deroselben Söhnen zu 
freundlichen Gefallen gewilliget, Graf Günthern, oder seine Erben, mit denselben 
Arnstettischen Lehen wiederum erblich an S. L.. zu weisen, in allermassen sie 
sieder der Groß-Väterlichen Theilung S. L. und Ihren Vorfahren vor der Capi- 
tulation zugestanden, und weiter nit. 
Der Reichs-Anschläge halben, soll es zwischen uns endlichen entschieden 
sein, und bleiben, nemlich also: Daß Wir Hertzog Augustus, Chur-Fürst, auf der 
Chur wollen behalten zehen Pferd, auf den andern Aemtern, die Unsers lieben 
Vettern, Hertzog Johann Friedrichen des Eltern, gebornen Chur-Fürsten gewesen, 
auch zehen Pferde, Und S. L. soll auf sich dreißig Pferd behalten, die übrig 
zehen gebühren dem Burggrafen zu Meissen. Desgleichen soll es mit Abtheilung 
der Fuß-Knechte auch gehalten werden, wie denn Wir Hertzog Johann Friedrich 
der Elter, geborner Chur-Fürst, und neben Uns Unsere Söhne, solches also willi- 
gen, und zu halten zusagen. 
Wir Hertzog Friedrich der Elter, geborner Chur-Fürst, sollen und wollen 
auf Sonnabend nach Quasimodogeniti schierst, in ein Gewölbe zu Wittenberg in 
dem Schloß legen die briefliche Urkunden über die Chur zu Sachsen. Item, 
über die Burggrafschafft und Grafen-Gedinge zu Magdeburg und Hall, auch die 
Rathschläge der Rechts-Gelehrten, und die Acta, so darüber ergangen. In das- 
selbe Gewölbe sollen auch die Brief geleget werden, die bißhero zu Leipzig in 
dem Brief-Gewölbe gewesen. 
Wir Hertzog Augustus, Chur-Fürst, wollen etliche Unser Diener gegen Wey-. 
mar schicken, denen wollen Wir Hertzog Johann Friedrich der Elter, geborner 
Chur-Fürst vorlegen lassen, die Haupt-Brief über die Schloß, Stätt, Amt, Fle- 
cken und Güter, Item die Capital, Rechen-Bücher und Register. 
Item, die Amt Lehen, Recess und andere Bücher. Item, in Unserer Cantz- 
ley die -Homagial- und Recess-Bücher, so viel Wir derer haben. Welche Bücher, 
Brief, Register, oder anders, die Amt, Stätt, Flecken, Güter und Unterthanen, 
die Unserm lieben Vettern, Hertzog Augusto, Chur-Fürsten, allein zustehen, sie 
seind Unser gewesen, oder nicht, belangen, die wollen Wir S.L. Dienern alsbald 
zustellen und folgen lassen. 
Weren aber in solchen Briefen, Registern oder Büchern gemengte Händel, 
die zum Theil S. L. Aemt, Stätt, Flecken, Unterthanen, oder Güter, und zum 
Theil unsere Stätt, Flecken, Amt, Güter oder Unterthanen belangten, daraus 
wollen Wir S. L. Diener schreiben lassen, alles was S. L. Unterthanen, Schloß, 
Stätt, Aemt, Flecken, oder Güter belanget, ohne alle Gefehrde, oder einige We- 
gerung. 
Ferner Wollen Wir Hertzog Augustus Chur-Fürst, über obgedachte etliche
	        
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