Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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nem Tode liessen, So soll doch vnnser Jeglichs Ellttster Sohn, nach vanss, die 
Herrschafft, Schloss, Lannd vond Leutt, Eigen, zu seim theile, dass 
vonser Jeglichem gefelltt, erben vund haben, vnnd ein Einiger Herr zu demselben 
Theil sein, vnnd soll demnach denselben zweyen Erben, zu öwigen Zeitten Allso 
Ahn zweyen Erben, Mannesgeschlechte, gehalltten werden, Were es Auch, dass 
vnoser einer ohne Leibs Erben abgienge, da Gott vor sey, so soll desselben Abge- 
ganngenen Theil Ahn der Marggrafschafft, Herrschafft, Schlossen, Lannd vnnd Leut- 
ten, Ahn den Anndern, vond vnuss, der dann Im leben Ist, genutzlich verfallen 
sein, Hettend wir Aber beeder seitth, Leibes Lehens Erben, vnnd Auch vnnser 
dess einen Leibes Erben, von thodes wegen Abgienngen, welches dass vnnder wnnss 
were, So soll aber desselben Abgeganngen Theil, Ahn der Marggrafschafft, Ilerr- 
schafft, Schlossen Lannd vnnd Leutten, Alın den Anndern vnnd er vonss vnnd des- 
selben Leibs Lehens Erben, genutzlich verfallen sein, Also dass dieselbe Marggraff- 
schafft, Herrschafft, Schlossen, Lannden vnnd Leutten, Ahn zwen Erben Mannes ge- 
schlechte Alle Zeitt, Als vorgeschriben steet, von wnnser beeder Stämme wegen, 
vond nitt mehr, öwiglich Pleiben soll, Gewonnen wir Auch beeder seitth, vnnser 
Jeglicher, mehr Söhne, dann Einen, So soll vnnser Jeglicher denselben seinen Söh- 
nen, die er hette vber den Einen, der seins theils Einig lIerr sein soll, Ihr Jheg- 
lickem verschaffen vnnd bescheiden vfls sein theile Fünffhundert gulden geltts Jähr- 
lichen zu fallen, Als lange biss dass er An Vfäfflicher gülltt Funffhundert gulden 
gelts gewinnet, vnnd nitt lenger. Wurde Ihm aber nitt so uil Pfäfflicher gülltte, 
Als vil er dann Immer Pfäfflich gülltten hette, dann funffhundert gulden gelts. So 
sollen Ihme die funffhundert zulden gelts erfüllet werden, die soll er seinen Leb- 
tagen oder biss er Als vil Pfafflich gülltte gewinnet, Innemen vnd nuessen, vand 
nach seim Thod, sollen sie demselben, von dem sie bescheiden seind, lediglich wi- 
der gefellen, Hette Auch vnnser einer Döchter, die soll mann vff setzen vnnd be- 
rathen, In die Wehllt, Jegliche Dochter mitt Sechsthausend gulden vnnd Auch ett- 
liche Döchter, Ob Ihr vil wehren, Inn Clöster berathen, vund darzu gülltte geben, 
dass sie Ihr zimbliche leibs notturfit vnnd nahrunge, darInnen haben mögen. 
Auch sein wir überkommen, dass wir oder vnnser Erben kein theil, vnnser 
Schloss, Vheste, Stette, Lannd oder Leutth von der Marggrafschaft verkauffen, ver- 
geben, oder von der Herrschaft entfrembden sollen, Dann wo dass vnnser Einer 
oder vnnser Irrben, vmb sein vnnd vmb seines Lanndes Notturfft willen, Sein 
Schlosse, Vhesten, Stette, lannd oder Leutt versetzen mucsste, dass soll vnnser 
einer dem Anndern, zu Allen zeitten ein halb Jar zuuor kundlich lassen wissen. 
vnd Ihme dass bietten zuuerpfennden vnnd Ihme Auch dass Inn Pfanndes weise 
einsetzen, fur Allermeniglich. Were aber, dass der Annder, dem das gebotten 
wurde, der Pfanndung oder Kaufls nitt vollnziehen möchte oder wollte, So mag 
derselbe, der dess notturfftig ist, dieselbe Pfandtschafft Anndern Leutten einsetzen 
vnnd verpfennden. Vnnd welcher vnnder vnnss Also versetzen wurde, der soll dass 
doch mitt den geding thun, dass der Annder vonder vnnss vnud seine Erben, Alle- 
zeitt gantz macht haben, dass zu lösen, gleicher weiss, Als der, der dass versetzt 
hatt, Allso doch, welcher vnnder vnnss, die Pfandtschafft allso Ahn sich Pfenndet, 
der soll doch dem Andern theil vnnder vnnss, der die Pfannde versetzt hatt, vnnd
	        
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