Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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wirdet ordenen und benennen in sazung solcher siner ordenunge. Und als der- 
selbe unser liepster Herr und Vatter von Ime selbs hat, So soll er auch von uns 
haben ganz Machte vnd Gewalte in allen anderen sachen und dingen sins gutdün- 
ckens by sinem Leben zu tunde und zu lassen. und auch sin Testamente und le- 
sten willen zu sezen. Und so er alle diese obgerürte Ordnungen und sazungen 
uns und darzu sin Testamente berürende einmal hat gesazt und beschlossen, dan- 
noch soll er haben ganz macht, gewalt und rechte dasselbe gar oder zum theile 
wieder abzutunde oder zu änderen zu minderen oder zu meren, so dick er will al- 
les nach sinem willen und wohlgefallen. und wie er soliche ordnunge und sazunge 
nach sinem abgang, des Gott ihm lange wolle fristen, hinter Ime in geschrifften, 
unter sinem und zweyer oder mee siner Räte Insiglen versigelt werdet verlassen, 
dass sollen und wollen wir und unsere Erben ufnemen und halten, und unser jeder 
und sine Erben sich des gutwillig lassen benügen, und dawider nit tun mit worten 
oder wercken noch durch jemands schafen dawider gethan werden heimlich oder 
ofentlich mit gerichte geistlichem oder weltlichem oder one gerichte In welchem 
wege durch ween oder wie sich das möcht fügen. was und welcherley auch. In 
Päbstlichen, Kayserlichen oder lande rechten oder gewohnheiten, oder von gnaden 
und freyheiten der heyligen Concilien, Päbste, Kayser, Könige, oder jemands an- 
ders were oder würde gesazt oder gegeben. Des sollen noch wollen wir sament- 
hafft, oder unser je keiner in sunderheit, noch unsere Erben uns gebruchen, oder 
je ymmer furwenden wider ganz oder zum Teile. Icht des das in diesem Brieve 
steet geschrieben noch wider vtztit dass unser liebster Herr und Vatter dieser Ver- 
schreibunge nach zu sinem willen und Gevallen wirdet ordnen, setzen, und schaffen. 
dann wir uns herüber haben verzügen und begeben. Verzihen und begeben uns in 
Crafft diss Briefs Päbstlicher, Kayserlicher, und Königlicher und aller anderen 
Satzungen, rechte, Gnade, Fryheite, und Gewohnheite und mit sunderheit verziben 
wir uf den rechtlichen Puncten alss sprechende. Gemeynt Vertzihunge sy untöglich. 
und weres. ob der egenant unser liebster Herr und Vatter In Kürze oder über lang 
an uns samenthafft oder einen oder mee unter uns besunder würde gesinnen ınee 
ferr und tiefer oder andere Verschreibunge, ufgabe, und Verzihunge dieser obge- 
meldten Dinge, so sollen und wollen wir sin willig und Gehorsam, dass also nach 
siner Begerung zu tund in einem Monate demnechsten ohne lenger verziehen oder 
Icht dawider zu_wort zu haben. und es hat unser jeder mit siner handgebenden 
Truwen gelobt und mit ufgereckten fingeren und Gelerten worten liplich zu gott 
und den heiligen geschworen, für sich, sine Erben, und für menglich von sin und 
siner Erben wegen olıne allerley Intrag oder widerrede, getruwlich, ware, stete und 
feste zu halten in allen worten, stucken, puncten, artickeln und Meynungen dise 
gegenwärtige unsere willige verschribunge und verpflichtunge. Und darzu alles, 
und in sunderheit jeglichs das der obgenandt unser Lipster Herr und vatter wirdet 
ordnen, schafen, handlen und setzen als auch vor ist begrifen In dem allem ufge- 
schlossen und vermitten bliben soll Gesuch aller geverde, Böser sünde und arger 
liste. Und des alles zu warem stetem ewigen Urkunde, hat unser jeglicher sin In- 
sigel an diesen Brief thun bencken und darzu sinen Nahmen mit sin selbs hand 
geschriben über die Presse an der sin Insigel hanget. Und zu noch mererer sicher-
	        
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