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geuen iss to Giffhorn na Gades bort drütteinhundert Jahr, darna in dem vere und
negentigisten. Jahre, in unsers Herrn Herrn Himmelfahrt tage.
(L. S.)
(L. S) (L. S)
v1.
Das Pactum Henrico- Wilhelminum vom 16. November 1539.
(Aus Rehtmeier, Des Braunschweigischen und Lüneburgischen Chronici Tom. II S. 881-889.)
Wir von GOttes Gnaden, Heinrich der Jünger, und wir Wilhelm von
demselben Gnaden GOttes, gebrüder, Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg,
Bekennen für wns, unser erben, erbnamen, nachkommen, und menniglichen, dieses
briefes ansichtigern hiemit offendlich, Sintemal nach absterben des hochgebornen
Fürsten, weiland Herrn Heinrich des Eltern, auch Herzogen zu Braunschweig und
Lüneburg, unsers lieben herrn und vaters löblicher gedächtnüss, die hochgeborne
Fürstin, und Fürst, Fraw Catharina, geborne zu Stetin, Pomern, selige Heıtzo-
gin und Withwe, und her Georg Thumpropst des hohen Stifts Cöln, Hertzog zu
Braunschweig und Luneburg, unser liebe Frauw Mutter und Bruder, uns mit dem
auch hochgebornen Fürsten, weilandt hern Erichen teutschs Ordens Landkump-
thur der Baley Coblentz, unserm freundlichen lieben bruder, auch hertzogen zu
Braunschweig und Lüneburg, löblicher und christlicher gedechtnüss und wir beyde
uns darnach selbs aus sunderlichen freundlichen willen, underlang der Regierung
unser herzog Wilhelms Fürstlichen underhaltung und anders halben, freundlich und
brüderlich zusammen gesetzt, verainigt und vertragen haben, vber welche vertreg,
uns hertzog Wilhelın, hat gedachter unser lieber bruder Hertzog Heinrich vielerley
Wohlthaten, und mehr, wan er uns lauth derselben vertrege schuldig gewest, er-
zaigt, Darzu als sein lieb, aus gedrungener noth, mit Bischoff Johann zu Hildenss-
heim, unserm Vettern, Hertzogen Heinrichen zu Braunschweig und Lüneburg, seli-
gen Herzogen Otten Suhne, auch milder gedächtnüs, und seinen anhengern, in
vhede und thätlich Kriegshandlung erwachsen, dass der hochgeborn Fürst, unser
lieber Vetter, Herr Erich der Elter auch Herzog zu Braynschweig und Lüneburg,
und wir Hertzeg Wilhelın, darinnen nidergelegen, gefenglich verstrickt, und ein
geraume Zeit in verhafftung enthalten seyn worden, So hat sich derselb unser lie-
ber bruder Hertzog Heinrich nach sollicher unser niderlage, so embsiglich mit dar-
streckung seines Leibs und guts, in solcher vhede, umb unser Erledigung willen
bemücth, dass sein L. sollicher Sachen vorlengst, ein ehrliche bereinliche summen,
het erlangen und überkomen ınogen, Sein Lieb hat aber um unsernt willen, damit
er uns zuvorn auf freyc fuess wider brechte, derselben summe nit annehmen wol-
len, sunder in dem eins merglichen sick begeben müssen, und darnach getrachtet,
dass wir sollicher verstrickung, on entgeltnüs, GOtt sey lob, erlediget seyn worden,
dass wir uns sollicher und dergleichen erzeigten Wolthaten, höchlich und alles
freundlichen fleiss gegen seiner L. thun bedancken.