Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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Und wiewol durch unser abgünstigen etzlicher unwil, verdriess und unfreund- 
schaft zwischen uns beiderseits ist eingefüert worden, So haben wir, Hertzog Wil- 
helm, dieselben erzeigten Wolthaten zu hertzen gezogen, insunderheit bedacht, wie 
hochgedachter unser lieber Herr und Vater, aus väterlicher wolmeinung in der 
verheuratung, genanten unsers lieben bruders Hertzog Heinrichs vor sich auch uns 
und die andern seiner L: Elitester Shone, über die Land und Leutli, so uns unser 
lieber herr und Vater verlassen, und ererben würde, Regierende Fürsten sein sol- 
len, und unser Landschaft seindher nit allein, dass unser bruder und sein Eltester 
Sone, sunder auch allweg einer aus seiner L. erben, dieweil seins Leibs menliche 
Lehnerben verhanden, Regierender Fürst sey und bleibe, vor gut angesehen, gera- 
ten, und dasselbig dermassen zwischen uns und unser bruder zu verorduen, unsern 
zu beiderseits Landen und Leuthen zu aufnehmen, gedeihe und wolfart vor hohe 
notturft, in unterthenigkeit ernstlichs fleiss gebeten, damit unser bruder und wir, 
auch unser zu bederseits nachfolgend erben desto statlicher untereinander in friede, 
rhue, lieb, freundschaft, und einigkeit ewiglichen unzertrent zusamen, und zangk, 
krieg, unfreundschaft und widerwil, so von wegen eines ungeteilten Regiments zwi- 
schen uns entstehen müchte, verhüet, vermiten, und unser Land, Leuth und Für- 
stenthum ungeteilt, so gewontlich einer trennung und teilung, der zerstörung und 
verderbung zufolgen pflegt, bleiben, Vnd unser bruder von unser aller wegen davon 
dem heiligen Reich desto vermöglicher und statlicher dienen müge, 
Demnach als wir beide uns denselben unsers Herrn und Vaters verschreibung 
auch unserm ander bruder, und unser selbst eigen bewilligung, hantschriften, ver- 
tregen, und getrewen wolmeinungen unser und unser landschaften, zugeloben und 
nachzusetzen schuldig erkennen, So haben wir uns samptlichen, Godt dem Alınech- 
tigen und allem himlischen here, dem Heil. Röm. Reich zu ehren, auch unsern 
erben, und zu beiderseits landen und leuthen zu gedeihe, mehrung, besserung und 
wolfart, undereinander aufs neue, erblichen und ewiglichen werend, und von unsern 
zu beiderseits erben und nachvolgern stetiglichen zu halten, vereinigt und vortra- 
gen, vnd thun das itzo hiemit gegenwertig in kraft und macht diss briefs, in aller- 
besten und bestendigsten weiss, mass und form, wie das im recht aufs kreftigest 
bescheben soll und mag, gleich als ob die Solenniteten nach vermüg der rechten 
hierinne alle gehalten weren, 
Also, nachdem unser bruder vorgemelt, uns Herzog Wilhelm, zu unser erledi- 
gung und sunst, wie obstehet, vil wolthaten erzeigt in dem hildenssheimischen 
krieg, viel grosser mühe, gefahr, angst und arbeit, zu besserung und weiterung 
unsers Fürstenthumbs uf sich geladen, vil schulden unsers herrn Vaters auf sich 
genommen, in beschwerlich sachen zu aufnehmung und mehruug des Fürstenthumbs 
uns und unsern zu beiderseits erben zum besten sich gestegkt, und so getrewlich 
uns und unser beider Fürstenthumb und Lande gemanth, dass Herzog Wilhelm in 
Ansehung desselben und unsern bruder zu danckparlicher vergeltung zu freund- 
lichen gefallen und aus rechter vorbetrachtung, unsers herrn Vaters verpflichtung 
und verschreibung, auch unser hertzog Wilhelms vorigen selbs eigen brief, Siegel, 
vertrege und handschrift, und darzu unser Landschafft getrew wolmeinlichen Rathe 
und bedencken nach, unsern gemelten bruder, Hertzog Heinrich, und seins Leibs
	        
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