Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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Ob aber wir Hertzog Wilhelm derselben vertrag hinfüro, mit Fürsten, 
Graven, Herren und andern gemacht hetten, so sollen doch dieselben hiemit auf- 
gehaben, ganz und gar nichtig und unkreftig gemacht, und sol uns Herzog Hein- 
rich und unsern erben zu jederzeit die vorigen unser erb- und schutz-vertrege, 
darinne wir sitzen, zuverneuen, oder etliche Neue vertrege zu unsers lürsten- 
tbumbs und Lande befridung als Regierenden Fürsten, einzugehen und aufzurichten 
unbenommen seyn, doch so offt sollich Neue vertreg und büntniss aus fürgehabten 
Rathe fürgenommen und aufgericht, dan sollen wir hertzog Wilhelm und unser 
erben alzeit darein mit begriffen und gezogen werden, die wir auch bewilligen und 
alzeit halten, und verfolgen sollen und wollen, Auch so wollen und sollen wir 
hertzog Wilhelm und unser erben zwischen uns hertzog Heinrichen und unsern 
erben, vnderthanen und verwandten, sie seyn in oder ausserhalb dem Fürstenthum 
gesessen, obgleich der welche unser hertzog Wilhelms Freunde oder verwanten 
weren, oder uns zu versprechen zustünden, keines handels oder verthedungs 
undernehmen und underfahen. 
Vnd ob wir beide oder unser einer, oder unser zwier erben, mit einem oder 
mehr unsern dienern, underthenen, verwandten, oder andern Edlen oder unedlen, 
in was hohen oder nidrigen stand der oder die weren, zu unwillen, irrung und 
uneinigkeit erwüchsen, die oder ander, so einem oder dem andern zuwider weren, 
Sollen noch wollen wir und unser erben einer dem andern zuwider nicht halten, 
vilweniger schützen oder schirmen, sie auch nicht hausen, fürschieben oder hegen, 
noch vor diener annehmen und versprechen, in keinen weg one gewerde. 
Zu dem sollen und wollen wir, und unser beider erben, keiner des andern 
feind werden, noch gegen Ihme zu ufruer und todlichen angriff kommen, weder 
umb eigener oder umb anderer sachen willen, Auch von niemandt anders unsern 
dienern, underthanen oder verwanten, umb keinerley ursach willen, das gethan 
werde, gestatten, oder sunst wider recht mit der that dem andern angreifen und 
beschedigen lassen, Auch unser einer des andern feindt und achter wissentlich 
nicht hausen, herbergen, etzen, treugken, enthalten, oder furschub, under- 
schleiffung, oder beistandt thun, oder in dem seinen durch sich oder jemands 
anders, heimlich oder öffentlich, zu thun verhengen, davon einer teil under uns 
und unsern uachkommenden erben, mochten angrifien, beschediget und beschwert 
werden, Ynd wo darüber solliche beschediger bei dem andern, oder in den seinen 
betreten und angezeigt werden, sol von stund der ander dem cleger, zu dem oder 
den rechts gestatten, ergeen und verhelfen lassen, 
Nachdem auch dieser zeit zwiespalt in unserm heiligen christlichen glauben 
auferstanden und sich enthalten, so bewilligen und verpflichten wir uns samptlich 
in Krafft diss brieffs, in der besten weiss, mass und form, so wir das immer 
kraftiglich thun künnen, oder mügen, dass wir und unser beider erben Keiserlicher 
Maj. unsers allergnädigsten herrn Edict und bevelch, derhalb ausgangen, auneh- 
men und beipflichtig seyn. 
Wir und unser zweier erben, nicht allein in diesem gegenwertigen zwiespalt, 
sunder in allen andern zweiungen, wass sich deren in der Christenheit künftiglich 
begeben mochten, alzeit bey gemeiner Christlicher Kirchen, Pepstlich Herrlichkeit, 
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