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der Sohn Juttas, der ältesten Schwester Heinrich Raspes!). Sehr bestritten war
aber die weitere Erbfolge wegen Hessens und der thüringischen Stammgüter unter
den weiblichen Nachkommen Ludwigs des Bärtigen, namentlich zwischen dem
Markgrafen Heinrich dem Erlauchten und Sophia, der Bruderstochter Heinrich
Raspes, Herzogin von Brabant, welche diese Besitzungen für ihren Sohn Hein-
rich, das Kind von Brabant, in Anspruch nahm. Mitten in diesem Erbfolge-
streit trat der Landtag der Hessen zusammen und crklärte den jungen Herzog
von Brabant „für den rechten, wahren Erben und den natürlichen Herrn des
Landes Hessen“, Aber der bleibende und ruhige Besitz des Landes wurde erst
nach einem neunjährigen Erbfolgekriege erkämpft (1263). In dem Friedens-
schlusse musste sich Heinrich das Kind mit den hessischen Stammgütern und
einer Landschaft an der Werra, bestehend aus Witzenhausen, Allendorf, Esch-
wege, Wanufried und einigen Schlössern, begnügen, während Heinrich der Erlauchte
das seitdem für immer von Hessen getrennt gebliebene Thüringen und die da-
selbst belegenen Allodien behielt.
ll. Von Heinrich dem Binde von Brabant bis auf den Ted Philipps des Grossmülhlgen
1263—1567.
Heinrich, der Stammvater und Gründer eines eigenen hessischen Fürsten-
hauses, ein Abkömmling Ludwigs des Bärtigen, ein Enkel der heiligen Elisabeth,
1) Siehe die Stammtiafel des thüringischen Hauses:
Ludwig der Bärtige, Graf von Thüringen + 1056
Ludwig der Salier + 1128
Ludwig I., (erster) Landgraf von Thüringen } 1140
Ludwig II, der Eiserne + 1172
a EEgEBne VE
Ludwig III. + 1190 Hermann I. + 1318
utte, Ludwig IV. Heinrich Raupe,
Gemablin Dietrichs, 1228, erwählter römischer König
Markgrafen von Gemahl der heiligen 247.
. Meissen Elisabeth
Heinrich der Erlauchte,
Markgraf von Meissen,
Landgraf von Thüringen,
Stammvster des königlichen
und herzoglichen Hauses
sachsen
Hermann Il. Sophia,
+ 1242. zwoite Gomahlin des Herzogs Heinrich 1.
Heinrich das Kind, der Stammvater
der jetzigen hessischen
bänser.