Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Zweiter Band: Hessen, Lippe, Mecklenburg, Reuß, Oldenburg. (2)

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bestellet, mit mehrem ernst und eifer abzuwarten, und die liebe Jugend mit 
allem fleis beBer zu informiren, Auch mit gutem leben und Wandel Ihnen vor- 
zugehen, Gestalt dan die außicht und inspection der Schulen, Unserm Jetzigen 
und Kunftigen Superintendenten, mit Zuziehung des Pastorn, Eines der Capitu- 
laren, und Eines Burgermeisters daselbst anvertrawet und befohlen wird, nicht 
zweifelnd, Inmaßen Wir auch freundlich bitten, es werden und wollen Unsere 
Kunftige Nachfolger am Stifte Lubegk ernstlich hieruber halten, und den gesez- 
ten Inspectoren zu allen begebenen Fällen die Hand bieten, damit der von Unns 
vorgesteckte Zweck erreichet, Gottes ehre befordert, und der Jugend beste ge- 
suchet werden möge; Die Jährliche Rentegelder von den legirten Drey Tausent 
Reichstahlern sollen unter obgesetzten beeden Collegen dergestalt getheilt werden, 
das der Eine als Conrector, der seine Hebungen hatt von Unserm Capittul da- 
selbst und aus der Stadt zu verbeßerung Achtzig Reichstahler, Der Ander aber, 
der als Cantor in Unser HofCapelle mit singen außwartet, und keine andere 
llebungen hatt, die ubrigen Ein hundert Reichstahler empfangen, geniesen und 
sich deren zu erfrewen haben, hingegen aber den Burgern zu Uthin, wegen sei- 
ner speißung nicht beschwerlich seyn solle, 
Was Wir nun dem Armen Haußle, Kirchen und Schulen legiret, geschen- 
cket und verehret haben, Darbey soll es allerdings verbleiben bis zu ewigen Ta- 
gen, so lang die reine Evangelische Lehre, nach der umgeänderten Augspurgi- 
schen Confession in Unserm Stifte Lubeck gelehret und geprediget wird, Daferı 
aber, welches Gott gnüdiglich wolle verhüten, ein Pabstlicher Bischoff, es seye 
vber lang oder kurz wieder eingesezet, und also folgig Unser Stift dem Pabst- 
thumb wieder in den Rachen fallen wurde, Uf den fall, sollen diese gesetzte 
Legata für die Armen, Kirchen und Schulen, Und wan keine Evangelische Pre- 
diger oder Schuldiener mehr vorhanden, die predigen und lchren konnen oder 
durfen, alödann cessiren und aufhören, Und soll der regierende Herzog zu 
SchleBwig, Holstein Gottorftischer Linie, uf solchen unverhoften fall, Diese Le- 
gata an andere Armen -Häuser, Kirchen und Schulen, woselbst die reine Evan- 
gelische Lehre, nach Gottesworth und der Augspurgischen Confession geprediget 
wird, wiederumb zu belegen, bemächtiget seyn, 
Wir setzen und wollen dabenebenst, das Unsere Bediente, die rechte Hof- 
diener seind, mit gedoppelter besoldung sollen beschencket und abgeleget wer- 
den, Damit sie ihrer trewen Diensten noch einige Empfindlichkeit haben mögen, 
Worunter Wir doch hiesigen Ambts und unserer Erbguter Bediente nicht wollen 
gerechnet haben, 
AlB Wir auch mit der hochgebornen Fürstinn, Unser freundlich geliebten 
Muhmen, Frawen Julia Felicitas, Herzoginn zu Schleßwig, Holstein, geborner 
zu Wurtenburg und Tegk, im Jahr 1640 Unns chelich verbunden, Wir auch I.L. 
nachgehends für Unsere Eheliche Gemahl gehalten, geliebet und geehret, Die- 
selbe aber gegen Unns Ihre schuldigkeit und eheliche Pflicht bald sogar außer 
augen gesetzet wıd vergeßen, Das Sie Unns vorseziglich nach dem leben gestan- 
den, und ihren eigenen Herrn Bruder aufgewiegelt Unns zu erschießen, Ja end- 
lich Unns für ihren Herrn und Ehegemahl nicht mehr annehmen noch erkennen
	        
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