Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Zweiter Band: Hessen, Lippe, Mecklenburg, Reuß, Oldenburg. (2)

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geboren, den Titul geben: geborn aus dem Haus Hessen, Grauen zu Dietz, vod 
Herm zu Lispergk oder Bickenbach, in welchen Tittel auch vnsere vier Söhne, 
Fürsten zu Hessen, bewilligt haben, darzu hat vns verursacht vnser Gewissen, 
vnd daß sie je einen ehrlichen Nahmen haben müssen; wie wir dann vnserer Ge- 
mahl, Fraw Margarethen, Mutter, auch ir vnser Gemahl selbst vnd irer Freund- 
schafft vor langem versprochen; welches auch vnsern Söhnen, den Fürsten zu 
Hessen, in keinen Weg an irem Tittel des Fürstenthumbs, noch denen Graue- 
schafften Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain vnd Nidda, abbrüchlich sein kann 
oder magk. 
8. 40. Wegen Verbesserung des Salzwerks zu Allendorf an der Werra. 
Zweiffeln gar nicht vnsere Söhne, geborne Fürsten zu Hessen, werden be- 
dencken, daß wir bey vnserer Regierung dieses Fürstenthumbs Nutzen sehr ge- 
bessert, als nemblichen, daß das Saltzwerk hiervor vnserm Vatter, seeligen löb- 
licber Gedechtnus, nicht mehr als 200 Gulden getragen hat, da es doch itzo 
aber allen Vnkosten, mit sampt dem Holtzkauff, zwölff tausend Gulden reich- 
lichen ertragen magk. 
8. 41. Von den Einkünfften des Forsts und der zum Lande gebrachten Orte. 
Zum andern, daß der Forst ein Jahr itzo zwölff tausend Gulden tragen 
kann vnd mehr, da es vorhin gar ein geringes gewesen ist, sampt andern 
Nutzungen, die wir ihnen mit Mühlen, Deichen vnd anderm gemacht, auch Hel- 
mershausen, die halbe Stadt Hirsfeld, Landeck vnd die Clöster Sehe vnd Cörn- 
berck zu vns bracht, vnd andere mehr Gütern. 
8. 42. Von erbaueten vielen Häusern und Vestungen. 
Werden auch bedencken, wie wir in diesem Lande treffenliche Wohnheuser 
gebauet, als Cassel, Milsungen, auch viel Heuser renovirt vnd gebessert; darzu 
treffliche Vestenungen, als Cassel, Gießen, Ziegenhain vnd Rüsselsheim gebawet, 
darnach wider erbawet, vod im Werck jetzo seind die vbrigen zu befestigen. 
Da sie nun das jegeneinander erwegen, was wir denen vnsern ehelichen Söhnen, 
so vos von vnser Gemahl, Fraw Margarethen von der Sahle herkommen, vnd 
geborne aus dem Haus Hessen, Grauen zu Dietz vnd Herrn zu Lispergk etc. 
sein, gegeben, vnd ermessen, was Nutzes sie allein von den zweyen Stücken, 
als dem Saltzwerck vnd Forst haben, wirdet ein grosser Vberschuß vnsern Söh- 
nen, den Fürsten zu Hessen, allda pleiben. 
8. 43. Wegen des der andern Gemahlin und ihren Kindern zu vergönnenden dreimonatlichen Aufent- 
halts zu Spangenberg. 
Unsere Söhne, die Fürsten zu Hessen, sollen nach vnserm Absterben, vnser 
Gemahl Fraw Margarethen von der Sahle vnd vnsere Kinder, geborn aus dem 
Haus Hessen, Grauen vnd Greuin zu Dietz etc., so wir mit ermelter vnserer 
Gemahl Frawen Margarethen erzeugt, drey Monat lang zu Spangenpergk pleiben 
laßen, vf daß sie mit gutem Nutzen vnd Fuge an die Orte, die wir inen ver- 
ordenet, ziehen mögen. 
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