Full text: Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat vom 31. Januar 1850.

VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze. 563 
b. Der Geraische Hausvertrag vom 11. Juni 1603. 
b. Der Geraische Hausvertrag d. d. Onolzbach, den 11. Juni 1603. 
(v. Schulze Die Hausgesetze Bd. 3 S. 708, besonderer Abdruck S. 174. Das Original in 
Pergament mit sechs anhängenden Siegeln befindet sich im Königlichen Hausarchiv.) 
Wir vonn Gottes gnaden Joachim Friederich, des heyligenn Römischen 
Reichs Ertz Cämmerer unnd Churfürst, unnd vonn desselbenn gnadenn Wihr 
Christian unnd Joachim Ernst, gebrüedere, Marggraffenn zue Branden- 
burck, in Preussenn, zue Stettihnn, Pommern, der Cassubenn Wenden, auch 
in Schlesienn zue Crossenn unnd Jegerndorff, hertzogenn, Burggraffenn zue 
Nurrenberck, unnd Fürstenn zue Rüegenn, Bekennen unnd thuen kundt offendtlich 
mit diesem Brieffe allen denen, die ihn sehenn, hörenn oder lehsenn, Ob wohl 
auf absterbenn, weilandt deß durchlauchtigenn, hochgebornenn Fürstenn, herrn 
Johanns Georgen, Marggrafenn zue Brandenburck, deß heyl. Röm. 
Reichs Ertz Cämmerers unnd Churfürstenn unsers gnediegenn freindlichenn liebenn 
herrn Vatterß, Christsehliegster löblichster gedechtniis, der Landeßtheilung halber, 
sich zwischenn unns, dem Churfürstenn unnd unns obgenantenn beeden ge- 
brüedernn allerhandt differentien erhaltenn, das wihr demnach in erwegung 
vieler umbstende betrachtett, wie durch dergleichenn Zertrennung Brüederlicher 
gemüther, viel gefahr veruhrsachett, auch unseren unnd unsers Churfürstlichen 
Hausses Brandenburckh abheßigenn gelegenheit gegebenn werde, in mehr wege, 
unns zum Verderb, vielerhandt praejudicia zue attentiren, durch welche hoch- 
ermeltt unser löblich Hauß, auch leichtlich gahr in undergangk unnd zerrüttung, 
bey diesenn ohne daß gantz gefehrlichenn Zeittenn gerathen möchte, da eß inn- 
gegenn durch freindliche Brüederliche treue Zuesammensetzungk in Hoheitt und 
würdenn erhaltenn, unnd nach Exempell unserer hochlöblichenn Vor Elternn, ie 
mehr unndt mehr zue allem ersprießlichem aufnehmenn gefördertt unnd gebracht 
werdenn kahn, Derentwegenn, unnd alß Weilandt der auch Hochgeborne Fürst, 
herr Georg Fridrich, Marggraff zue Brandenburck, in Preussenn, zue Stettihn, 
Pommern, der Cassubenn Wendenn und in Schlesienn zue Jegerndorff Herzock, 
Burggraff zue Nurrenberck, unnd Fürst zue Rüegen, unser freindtlicher lieber 
Vetter, Schwager, Brueder unnd Gevatter auch gnedieger Herr Vetter, Christ- 
milder gedechtniis, nach dem willen deß Allmechtiegenn mit unser aller, unnd 
zwahr gemeines Vatterlandeß, des heil. Röm. Reichs, Christlicher Evangelischer 
Religion höchstem schadenn unnd gröstem Hertzenleidt, auß diesem zergenglichem 
zeittlichem Jammerthall Todeß verblichenn dahero S. Ld. unnd g. hinder 
lassene Lanndt unnd Leutte deß Burggraffthums zue Nürrenberck, unter unnd 
öberhalbe geburgeß sich an Hochermeltt unser Hochlöblicheß Hauß Brandenburck 
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