Full text: Die Eisenbahn-Transportsteuer und ihre Stellung im Staatshaushalte.

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Neben der 'Transportsteuer wird in Ungarn analog wie in 
Oesterreich!) sowohl für Personenfahrkarten als für Frachtbriefe 
eine Stempelgebühr eingehoben, deren Ertrag im Jahre 1895 
mit fl. 361 020 ausgewiesen wurde. 
Oesterreich. 
Im Jahre 1876 veröffentlichte der nachherige ungarische 
Handelsminister v. Lukacs ein Werk über das Steuerwesen 
Oesterreichs und Ungarns, in welchem er sich über die kurz 
vorher in Ungarn eingeführte Transportsteuer äusserte: „Diese 
Steuergattung ist eine sehr ergiebige, ihre Einhebung verur- 
sacht fast gar keine Kosten und trägt der Staatskasse über 
2 Millionen Gulden jährlich, ohne dass diese Belastung durch 
die Bürger stark empfunden würde. Es besteht kein Zweifel, 
dass Oesterreich diese Steuern ebenfalls einführen werde, sowie 
wir über die Quotenfrage hinweg sind.“ Dieser Ansicht ist 
auch im ungarischen Abgeordnetenhause Ausdruck gegeben 
worden, indem man daselbst annahm, Oesterreich wolle nur 
mit Rücksicht auf den Ausgleich eine geringere Steuerbelastung 
ausweisen, werde jedoch die erste Gelegenheit ergreifen, um 
sich auch seinerseits diese Steuerquelle zu eröffnen. Diese 
Annahme erwies sich als nicht zutreffend. Erst im Jahre 1892 
nahm der Gedanke der Einführung einer Transportsteuer in 
Oesterreich eine konkrete Gestalt an. Die im Jahre 1891 durch- 
geführten grossen Tarifreduktionen hatten sich, so sehr sie 
anfangs als eine grosse wirthschaftspolitische That gepriesen 
wurden, nachträglich als verfehlt erwiesen. Die Ermässigung 
der Tarife hatte einen Einnahmeausfall im Gefolge, der vom 
Standpunkte der allgemeinen Finanzen umsoweniger ertragen 
werden konnte als schon damals die Besorgniss auftauchte, 
das ermässigte Tarifniveau könnte sich von ungünstigem Ein- 
fluss auf die Entwicklung der Handelsbilanz erweisen. Die da- 
malige Regierung, in welcher Dr. Emil Steinbach das Finanz- 
1) Siehe $. 84 ff.
	        
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