Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1807. (2)

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Beileage zu Nro. 73. « 
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Rottweil. Da der Akkord wegen Verpflegung der im Hospital befindlichen Persenen den lezten 
Okt. d. J. zu Ende gehet, so wird Miktwoch den 9. Septork "50% Abstreichs= Verhandlung über einen 
neuen Alkerd vom r. Nov. 1807 bis 1808. vorgenommen werden. Die Liebhaber hierzu können sich an 
gedachtem Tag Morgens 8 Uhr in der Stiftsverwaltung einfsinden, und der Verhandlung amwohnen: 
wobei übrigens bemerkt wird, daß dem Speismeister, wie bisher, die Wohnung im Hospital angewie- 
men, und das Eß und Kochgeschirr urkundlich übergeben wird. Den 26. Aug. dob. Stiftsverwaltung. 
Schornderf. Baltmannsweiler. Auf Absterben Fohannes Eckert, Burgers und Taglöh= 
ners in Baltmannsweiler 6„ fand sich ein Activ— Vermoͤgen von 286 fl. und Schulden 299 fk. Weil nun 
u vermuthen ist, daß noch viele Gloubiger sich gar nicht gemeldet haben z'se werden dieselbe hiemit bei 
trafe des Ausschlusses aufgefordert?. a dato innerhalo 6 Wochen ihre Forderungen bei dem Schultheiß 
und Waisengericht in Baltmanntwerer anzugeden. Zugleich wird nachrichtlich beigesägt, daß ausser den 
privilegirtesten Posten und der Kin er Ansprüchen auf ihr mätterliches Verinsgen niemand befriediget 
werden könne. Den 2a. Zug- 1807. 1 . Oberamt alldg. 
Eyingen. Zwei hiesige Knaben von neun Jahren, welche gestern Nachmittag beim Baden in 
der Donau in eine der häufigen Rarken Strömungen dieses Flusses unbedachtsam sich wagten, wurden 
von verselben ergriffen und in die Tiefe geführt. Dr. Rueff, ausübender Arzt von hier, welcher 
nur noch einen derselben mit dem Wasser ringen sah, sprang halb angekleidet hinein, und hatte daß 
Glük ihn zu erretten, der andere aber, der nicht mehr sichtbar war, und dessen Schiksal einige Zeit lang 
unbekannt blieb, weil auch der noch betäubte Gerettete es nicht anzugeben vermochte, ertrank, und wur- 
de erst nach einer Sinnde aufgefunden, wo denn alle bekannte Rettungsmittel fruchtlos bei ihm ver- 
sacht wurden. — Ein dem obigen gleiches Beispiel von muthiger Menschenliebe gab am g. Jul. ver 
15jäbrige Jacob Schacher zu Rottenaker, indem er, auf seine Schwimmkunst sich verlassend, aus der 
gleichen Gefahr des Ertrinkens in der Oonau einen r3jährigen Knaben gluklich errettete. Den 21. Aug. 
1807. . , .- --",'" **1 Königl. Oberamt allda. 
Stockach. Simon Auer von Renzingen, diesseirigen Oberamrs, welcher wegen Theilrahme an 
dem im Nov. 1805. veruͤbten Raub an dem Wagen des französisch. Generals Monard und dessen Be- 
dienten in Verhaft und Untersuchung gekommen, hat Gelegenhel#t gefunden „ aus dem Gefängnisse zu 
entweichen. Derselbe ist 35. Jahr alr, 5 Schu 2 Zoll hoch, kurz abgeschnittener schwarzer Haare, schwar- 
zen einen halben Zoll langen Barts * grauer An en, blassen schwaͤrzlich runden Angesichts, mit Blatter- 
Narben, zuge pizter Nase, hat die vordern Zaͤhne ganz konservirt, auf der Seite aber Zahnlucken, 
pricht schnell in dem hierländischen Dbalekr. Alle hochlbbliche Oberämter werden daher ersüchtr, 
auf bemeldten Auer zu fahnden, ihn auf Betreten handfest zu machen, und gegen Ersaz der Kosten wohl- 
verwahrt hieher zu liefern. Den y. Aug. “ .,., « Oberamt allda. 
Urach. Joh. Adem Schettler, von Wan heim g.ist im Sommer 1804. mit Hinterlaffung seines 
Weibs in Gesellsch aft der Anna Maria Rehmin von Mittelstatit hiesigen Oberamts, nach Ruffsch-Pohlem 
auegewanderr, aber wieder hach Deutschland zurük, nachdem er sih an der Polaischen Grenze mit ge- 
dachter Rehmin hat trauen lässen. Leztere ist kürzlich wegen Diebstahls. hier in Verhaft „ zugleich wegem 
der Bigamie in Inqussirron geriommen, unt vermög ac Mand. S. k. Nl. von bem Kbnigl. Iisten Ober-Ju- 
füüz. Srrat ergangener allerhöchster Resolutson auf ½ Jahr in das Ludwigeburger Zuchthaus allergerech- 
tigst co demirt, in Ansehung des Schettlers aber dem Oberamr zugleich allergnädigst aufgetragen wor- 
den, für dessen ebenmäßige Beifahung durch Stekbriefe nud andere zwekmäßige Mittel. Srüge zu tragen. 
Es werdin also ale Hoch, und El. Obrigkeiten ersuchr, gedachten Schetkler auf Berrekem arriliren- 
und hiesigem Oberamt einliefern zu lassen. Den 24. Aug. 1807. oOberamt allda. 
Ciasta?t. Der geschihenen Vorladungen unerachtet sind nachstebende urilitairv flichtige: Untev- 
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wanensoͤhne bis jezt nicht erschienen sie werden daher wiederhohlb aufgsrufen, ebinnen 4 Monatin vor
	        
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